Die Entscheidung des Gerichts

Ein dänisches Gericht hat Per Gottfrid Svartholm Warg, einen der Mitgründer der Filesharing-Website Pirate Bay, in einem großen Gerichtsprozess für schuldig befunden. Das Gericht in Frederiksberg bei Kopenhagen sah es als erwiesen an, dass der schwedische IT-Experte Datenbanken des umstrittenen amerikanischen IT-Dienstleisters CSC (mehr zu der Firma hier) gehackt und im großen Stil Datensätze daraus kopiert hatte. Die Firma betreibt Datenbanken im Auftrag des dänischen Staats.

Die Gründe für die Verurteilung

Zwischen April und August 2012 habe er dabei massenhaft Informationen aus den dänischen Kriminal-, Führerschein- und Personenregistern sowie dem Schengen-Informationssystem heruntergeladen, urteilten die Richter. CSC ist am Betrieb dieser Systeme beteiligt. Der heute 30-Jährige habe im Auftrag eines Mitangeklagten und ebenfalls schuldig gesprochenen Dänen gehandelt.

Das Strafmaß

Das Strafmaß wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Es soll später festgesetzt werden.

Die Verteidigung

Svartholm hatte behauptet, er habe die Angriffe nicht selbst ausgeführt. Sie seien stattdessen von Dritten ausgeführt worden, die sich unberechtigt Zugang zu seinem Computer verschafft hätten. Dieser Argumentation folgte die Richterin nicht. Sie sagte, die Hackerangriffe seien "systematisch und umfassend" gewesen, berichtet das Techblog Torrent Freak.

Die Vorgeschichte

Svartholm war im September 2012 in Kambodscha festgenommen worden. Nach seiner Auslieferung saß er elf Monate lang in dänischer Haft. Es ist nicht das erste Mal, dass der IT-Experte vor Gericht angeklagt ist. 2009 war er mit den anderen Gründern der Filesharing-Plattform Pirate Bay zu einer einjährigen Haftstrafe wegen Urheberrechtsverletzungen verurteilt worden. Svartholm war zudem in Schweden zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil er in die Systeme der Nordea Bank eingedrungen war und von dort aus Gelder verschoben haben soll.