"Islamischer Staat" in Syrien:Kurden melden Erfolge im Kampf gegen IS

  • Die Kurden melden im syrischen Kobane Erfolge gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).
  • Auch das US-Verteidigungsministerium spricht von bedeutenden Fortschritten im Kampf gegen die Dschihadisten.
  • Eine Analyse des Institute for the Study of War aus Washington sieht die Angriffsfähigkeit des IS allerdings nicht entscheidend geschwächt.
  • Die UN warnt vor einem IS-Vormarsch auf Aleppo.

Kurdische Einheiten melden Erfolge gegen IS

Fünf Tage nach der Ankunft nordirakischer Peschmerga in Kobane melden die Verteidiger der belagerten Stadt Erfolge gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Den kurdischen Volksschutzeinheiten gelang es, die Extremisten in drei kleinen Orten im westlichen Teil der nordsyrischen Stadt zurückzuschlagen, wie Kurden-Sprecher Idriss Nassan sagte. Das Artilleriefeuer der Peschmerga habe dabei geholfen.

Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, die Kurden seien im westlichen Teil der Stadt vorgerückt. Laut dem Kurdensprecher sorgte Artilleriefeuer der Peschmerga vor allem dafür, Nachschubwege des IS zu unterbrechen.

Ende vergangener Woche waren rund 150 Kämpfer aus dem Nordirak mit schweren Waffen in der Stadt eingetroffen, um die Verteidiger gegen den IS zu unterstützen. Auch die USA und ihre arabischen Verbündeten bombardieren immer wieder IS-Stellungen in Kobane. Die IS-Extremisten versuchen seit Wochen, die vor allem von Kurden bewohnte Stadt an der türkischen Grenze einzunehmen. Sie kontrollieren das Umland und belagern die Stadt von drei Seiten.

Die syrischen Menschenrechtsbeobachter meldeten zudem Erfolge der Kurden rund 180 Kilometer östlich von Kobane. In der Nähe der Stadt Ras al-Ain an der Grenze zur Türkei hätten sie sechs Dörfer, die bis dahin unter IS-Herrschaft standen, eingenommen.

USA sieht Fortschritte im Kampf gegen Dschihadisten

Das US-Verteidigungsministerium sieht nach knapp drei Monaten Luftangriffen bedeutende Fortschritte im Kampf gegen die IS-Miliz. Die ständigen Bombardierungen hätten die Extremisten erheblich geschwächt. Zudem falle es dem IS zunehmend schwer, seinen Nachschub sicherzustellen, sagte Sprecher John Kirby.

Eine Analyse des Institute for the Study of War aus Washington kommt jedoch zu dem Schluss, die Angriffsfähigkeit des IS seien bisher nicht wesentlich geschwächt worden.

UN warnt vor IS-Vormarsch auf Aleppo

Der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, warnte zugleich, IS-Kämpfer marschierten auf Aleppo zu. Bei einem Mörserangriff auf einen Rebellenort nordöstlich von Damaskus kamen mindestens 13 Kinder ums Leben. Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, die Zahl der Opfer in Al-Kabun könne noch steigen, da es viele Schwerverletzte gebe. Das oppositionelle Netzwerk Scham berichtete, schwere Mörsergranaten des Regimes hätten eine Schule in Al-Kabun getroffen.

Großbritannien schickt Ausbilder und militärische Berater nach Bagdad und in die kurdischen Gebiete im Norden, um irakische Soldaten bei der Bekämpfung des IS zu unterstützen. Das teilte Verteidigungsminister Michael Fallon während eines Besuchs in der irakischen Hauptstadt am Mittwoch mit. Bodentruppen würden nicht entsandt.

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