Präsidentenwahl in Rumänien:Ponta gesteht Niederlage ein

Victor Ponta

Räumt seine Niederlage ein: Rumäniens Regierungschef Victor Ponta

(Foto: REUTERS)
  • Rumäniens sozialdemokratischer Regierungschef Victor Ponta hat seine Niederlage bei der Präsidentschaftsstichwahl am Sonntag eingestanden und seinem konservativen Konkurrenten Klaus Iohannis zum Wahlsieg gratuliert.
  • Iohannis feiert im sozialen Netzwerk Facebook seinen Sieg.
  • Den ersten Prognosen zufolge haben sich die beiden Politiker in der Stichwahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Noch liegt kein offizielles Endergebnis vor.
  • Die Stichwahl war nötig geworden, als im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erzielen konnte. In der ersten Runde bekam Ponta noch die meisten Stimmen.

Ponta gesteht Niederlage ein, Iohannis feiert Sieg

Nach der Präsidentenwahl in Rumänien hat der sozialistische Kandidat Victor Ponta seinem bürgerlichen Rivalen Klaus Iohannis zum "Wahlsieg" gratuliert, obwohl das Ergebnis am späten Abend noch nicht offiziell feststand. Dies sagte Ponta am Abend vor laufenden Fernsehkameras beim eiligen Verlassen seiner Parteizentrale in Bukarest. "Das Volk hat immer Recht" fügte der Ministerpräsident hinzu.

Iohannis feiert seine Wahl. "Wir haben gesiegt, wir haben unser Land zurückgewonnen", schrieb Iohannis am Abend im sozialen Netzwerk Facebook.

Ponta galt vor dem entscheidenden Wahlgang noch als Favorit, Umfragen sagten ihm zehn Punkte Vorsprung voraus.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Ersten Prognosen zufolge haben sich beide Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Mehrere Meinungsforschungsinstitute sahen beide Kontrahenten am Sonntagabend auf Basis von Wählerbefragungen um die 50 Prozent. Erste Hochrechnungen nach Teil-Auszählungsergebnissen werden am späteren Abend erwartet.

Tausende Demonstranten fordern Rücktritt Pontas

Tausende Demonstranten in der Hauptstadt Bukarest forderten nach Schließung der Wahllokale Pontas Rücktritt vor dessen Regierungssitz. Zu ähnlichen Kundgebungen kam es in weiteren Städten. In der siebenbürgischen Stadt Cluj (Klausenburg) demonstrierten laut Medienberichten rund 5000 Menschen, in der Hauptstadt Bukarest zogen etwa 3000 Demonstranten vor den Regierungssitz. Zu kleineren Kundgebungen kam es in anderen Städten.

Im ersten Wahlgang lag Ponta noch vorn

Die Stichwahl zwischen Ponta war notwendig geworden, nachdem im ersten Wahlgang keiner der insgesamt 14 Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht hatte. Ponta lag damals bei gut 40 Prozent, Iohannis bei 30.

Großen Andrang gab es wie schon vor zwei Wochen bei vielen Konsulaten im Ausland, wo dort lebende Rumänen wählen konnten. Schon in der ersten Runde konnten tausende Auslandsrumänen nicht ihre Stimme abgeben, weil die Konsulate den Ansturm nicht bewältigten. Die bürgerlichen Gegner Pontas warfen der Regierung vor, die Abstimmung der Auslandsrumänen absichtlich zu erschweren, weil diese erfahrungsgemäß keine Linken wählen.

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