Hashtag #OpKKK:Anonymous kapert Twitter-Account des Ku-Klux-Klans

  • Mitglieder des Netz-Kollektivs Anonymous haben einen Twitter-Account der rassistischen Organisation Ku-Klux-Klan gehackt.
  • Zuvor hatten KKK-Mitglieder damit gedroht, in der US-Stadt Ferguson protestierende Menschen zu erschießen.
  • Hintergrund der Proteste: In den kommenden Tagen soll entschieden werden, ob der Polizist angeklagt werden soll, der in Ferguson einen schwarzen Teenager erschossen hatte.

Anonymous kapert Twitter-Account des Ku-Klux-Klans

"Ihr hättet mit uns rechnen sollen" - mit diesen Worten geben Mitglieder des Netz-Kollektivs Anonymous bekannt, einen Twitter-Account der rassistischen Organisation Ku-Klux-Klan gehackt zu haben. Die Aktion läuft auf Twitter unter dem Hashtag #OpKKK (das "Op" steht für Operation, KKK ist die Abkürzung des Klans). Eine weitere Botschaft soll zeigen, dass Internet-Server, auf denen Klan-Seiten laufen, per DDos-Attacken lahmgelegt werden. Bei solchen Angriffen werden Server durch ungewöhnlich viele Zugriffe überlastet - und sind in der Folge nicht mehr zu erreichen.

KKK-Mitglieder haben mit Waffengewalt gedroht

Hintergrund der Aktion sind die Anti-Rassismus-Proteste in der US-Stadt Ferguson. In einem Video begründen die Netz-Aktivisten von Anonymous das Vorgehen gegen den KKK: Es soll eine Art Rache sein. Mitglieder des Ku-Klux-Klans im US-Bundesstaat Missouri hatten vergangene Woche Flugblätter verteilt, auf denen den Demonstranten in Ferguson mit "tödlicher Gewalt" gedroht wurde. Das Blatt beginnt mit der Einleitung: "An die Terroristen, die sich als 'friedliche Protestierende' tarnen". Aus Selbstschutz heraus wolle man sich verteidigen - und Menschen erschießen. Die KKK-Flugblätter sind eine Reaktion auf die Krawalle, die den Sommer über in der amerikanischen Kleinstadt Ferguson getobt haben. Im August war Michael Brown, ein schwarzer Teenager, von dem weißen Polizisten Darren Wilson erschossen worden. Der Fall löste heftige Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus. In der Folge kam es in der Kleinstadt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstrierenden. Selbst ein verhängter Ausnahmezustand konnte die Krawalle nicht verhindern.

In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender MSNBC verteidigte ein Klan-Mitglied das Verschicken der Flugblätter, woraufhin der Moderator konterte: "Es ist schon ein wenig ironisch, dass sie betonen, wie schlecht die Anwendung von Gewalt ist, wenn Sie gleichzeitig anderen Menschen erzählen, dass Sie sich bewaffnen und schießen werden". Die in dem Flugblatt verlinkte Webseite ist momentan nicht zu erreichen.

Entscheidung über Anklage des Polizisten steht bevor

Nach Informationen der New York Times soll in den nächsten Tagen entschieden werden, ob der Polizist angeklagt wird. Erwartet wird, dass es zu keiner Anklage kommt, so die Zeitung. Für diesen Fall treffen Protestierende bereits Vorkehrungen, damit es nicht erneut zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt. Die Eltern von Michael Brown haben zu Besonnenheit aufgerufen.

Kritik am KKK-Tweet

Mittlerweile wird der Tweet kritisiert, den die Aktivisten abgesetzt haben. Darauf zu sehen ist, wie ein Mitglied des Ku-Klux-Klans gehängt wird. Gerade vor dem historischen Hintergrund sei das eine inakzeptable Bildwahl, hieß es. In den Vereinigten Staaten wurden Schwarze in den vergangenen Jahrhunderten auf diese Art und Weise hingerichtet.

Weitere Hintergründe zu den Protesten in Fergunson lesen Sie hier und hier.

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