Womöglich liegt es am besonderen Körperbau seiner Sprinter, dass der Inselstaat Jamaika so überproportional viele Weltklasse-Sprinter stellt: Wie ein Forscherteam um den Evolutionsbiologen Robert Trivers von der Rutgers University berichtet, zeichnen sich die Athleten unter anderem durch außergewöhnlich symmetrische Knie aus (Plos One, Bd. 9, e113106, 2014). So lautet das Ergebnis einer Studie, in der die Wissenschaftler die Körper von 73 jamaikanischen Elite-Leichtathleten vermaßen und diese mit den Werten von 116 unsportlichen Normalbürgern verglichen.
Besonders ausgeprägt war dieser Zusammenhang bei den 100-Meter-Läufern. Die neue Studie erweitert frühere Untersuchungen des Forschungsteams, in denen es nachweisen konnte, dass Achtjährige mit symmetrischen Knien sich später zu den besseren Läufern entwickeln.
Vermutlich führt diese Symmetrie schon aus rein biomechanischen Gründen dazu, dass die Läufer Energie sparen, weil sie weniger Abweichungen beim Bewegungsvorgang korrigieren müssen. Hinzu kommt, dass symmetrische Körpermaße auch für sich genommen ein Hinweis auf Fitness und Gesundheit sind. So weiß man seit Langem aus Versuchen an Fruchtfliegen, dass Stress in einer frühen Entwicklungsphase eher zu körperlichen Asymmetrien führt.