Frankreich:Voilà - der Beweis!

French President Francois Hollande attends the award ceremony for the Prix de la Fondation Chirac at the Quai Branly Museum in Paris

François Hollande: Wann endlich würde es den Klatschreportern und Paparazzi gelingen, den finalen Beweis für seine Liaison mit Julie Gayet zu finden?

(Foto: REUTERS)

Lange hatten die beiden es verheimlicht, nun bringen Paparazzi an den Tag, was jeder ahnte: Frankreichs Präsident Hollande und die Schauspielerin Julie Gayet sind wohl ein Paar.

Von Christian Wernicke, Paris

Zuletzt war es nur noch eine Frage der Zeit. Dass der Präsident in seinen Privatgemächern eine Affäre auslebte - das nahm man in Pariser Kreisen längst als Tatsache hin. Auch die Frage, wer da regelmäßig François Hollande im ersten Stockwerk des Palastes besuchte, schien beantwortet zu sein: Julie Gayet, die charmante Schauspielerin, galt unter professionellen Voyeuren als Favoritin.

Das vergleichsweise kleine Resträtsel, das blieb, war dieses: Wann endlich würde es den Klatschreportern und Paparazzi gelingen, den finalen Beweis für die Liaison zu finden?

Mit Kameras ausgestattete Drohnen? "Solche Methoden benutzen wir nicht!"

Voilà, la preuve! - der Beweis: Am Freitag präsentierte das Tratschmagazin Voici voller Stolz "die ersten Bilder des verliebten Paares". Viel erkennt man nicht: Hollande sitzt im Garten des Élysées mit offenem schwarzen Jackett (und Bauchansatz) am Gartentisch, derweil er seine rechte Hand auf die Lehne jenes Holzstuhls legt, auf dem Julie Gayet Platz genommen hat.

Die digitalen Aufnahmen sind unscharf, ganz offenbar wurden die Fotos aus großer Entfernung geschossen, wahrscheinlich von einem hohen Haus irgendwo in der Nachbarschaft aus. So hoch, dass Marion Alombert, die Chefredakteurin von Voici, am Freitag Verdächtigungen zurückweisen musste, man habe Drohnen mit Kameras bewaffnen und über dem Palast aufsteigen lassen: "Nein, solche Methoden benutzen wir nicht!", wehrte Alombert die Vorwürfe ab.

Es war ein gewöhnlicher Paparazzo, dem der Scoop gelang

Es war also ein gewöhnlicher Paparazzo, dem der Scoop gelang. Es war wie schon im Januar, als ein geduldiger Fotograf den Präsidenten als behelmten Freier auf dem Rücksitz eines Scooters ertappt und das Magazin Closer seine Beziehung zu Gayet publik gemacht hatte.

Inzwischen hat das Liebespaar eine gewisse Routine entwickelt, will Voici erfahren haben: Ein- bis viermal die Woche übernachte Gayet im Palast, die 42-Jährige "fühlt sich wohl unter Gold und Stuck der Republik", überhaupt sei sie nun "die quasi-offizielle Gefährtin" des 60-jährigen Staatschefs.

Sicherheitsbeamte schleusen Hollandes Geliebte in den Palast

Voici hat obendrein dokumentiert, wie eine hilfreiche Schar eingeweihter Sicherheitsbeamte Gayet in den Palast schafft: durch ein Seitentor und in einer dunkelblauen Familienkutsche mit getönten Scheiben, gesteuert von einem Chauffeur. Diese Nebenkosten präsidentieller Liebe provozierten am Freitag einen kurzen Hauch von Entrüstung auf Twitter. Und es flammte eine Debatte um die mutmaßlich gefährdete Sicherheit des Präsidenten auf: Wenn Fotografen ihn so leicht per Teleobjektiv in seinem Garten ablichten könnten, dann hätten wohl auch Attentäter mit Gewehr und Zielfernrohr gute Chancen, wurde gemutmaßt.

Sperrfeuer könnte aus anderer Ecke drohen. Valérie Trierweiler, die frühere, wegen Gayet verstoßene Première Dame, wird wohl nicht lange schweigen zu den Fotos ihres Ex. Die Journalistin, die durch den 600 000-fachen Verkauf ihres Enthüllungsbuches "Merci pour ce moment" (Danke für diese Zeit) zur Millionärin avanciert, bereitet eine zweite Vermarktungswelle vor. Von Montag an soll ihr Buch Großbritannien erobern. Trierweiler hat versprochen, sie wolle mit Interviews Auflage steigern. Gesprächsstoff hat sie ja nun.

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