Baden-Württemberg:Porsche-Chef drischt auf die Grünen ein

  • Porsche-Vorstand Matthias Müller kritisiert die Politik der Grünen in Baden-Württemberg.
  • Zu oft herrsche in der Partei noch die Ideologie vom "bösen Auto" vor.

Porsche-Chef Matthias Müller zweifelt an der Wirtschaftskompetenz der Grünen. Der Großteil der Arbeitsplätze in Deutschland gründe immer noch auf Weltmarkt-Erfolgen, die mit konventionellen Produkten erzielt wurden, sagte er der Süddeutschen Zeitung. "Leider wollen das weite Teile der Grünen offenbar nicht wahrhaben." Deshalb würden sich Manager und Grüne eher aus dem Weg gehen. Deren Motto von grünen Ideen und schwarzen Zahlen funktioniere "häufig nur in Nischen".

Müller kennt die Arbeit von grünen Politikern: Am Porsche-Stammsitz Stuttgart-Zuffenhausen regiert der grüne Oberbürgermeister Fritz Kuhn, in Baden-Württemberg der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Beim Regieren, so Müller, hätten die Grünen zwar erkannt, dass Kompromisse nötig seien. Aber dahinter stecke noch viel zu oft die alte Ideologie vom "bösen Auto": "Das regt mich auf", sagte Müller.

Kein funktionierender Nahverkehr

Zugleich sei es ihm völlig unverständlich, wieso es in der Wirtschaftsregion, die von Grünen bestimmt werde, kein sauberes und gut funktionierendes Bus- und Bahnnetz gebe und zusätzliche Züge für seine Arbeiter abgelehnt würden. "Da ist es doch eine logische Folge, dass die Pendler das Auto bevorzugen."

Auch seine Bemühungen, die Grünen von vergleichsweise umweltfreundlichen Porsche-Produkten zu überzeugen, zahlten sich bislang nicht aus. Der Süddeutschen Zeitung sagte Müller, dass er dem Stuttgarter OB einen Hybrid-Panamera als Dienstwagen angeboten habe. Doch Kuhn habe dankend abgelehnt. Die Begründung: Das käme nicht gut an bei den grünen Parteifreunden und Stammwählern.

Eine Reportage zum Verhältnis der baden-württembergischen Grünen zur Autoindustrie lesen Sie in der Freitagsausgabe der Süddeutschen Zeitung oder in der digitalen Ausgabe auf iPad, Android oder Windows 8.

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