Punkrock. Ging das nicht ganz anders? John Lydon hat gerade gestanden, dass er in den letzten zwei Jahren 10 000 Pfund rausgeschmissen hat - für iPad-Apps. In einem rührenden Interview mit dem britischen Telegraph erzählte der ehemalige Sänger der Sex Pistols von seiner Kindheit in Armut, von seiner schweren Krankheit als Junge - und von seinem holprigen Verhältnis zum Geld.
Er hat zwar als Musiker und, ja, Butter-Werbefigur ganz gut verdient, aber Lydon, der Punk aller Punks, hat sich natürlich nie für Tagesgeldkonten oder festverzinsliche Wertpapiere interessiert. Was reinkommt, muss raus. "Ich habe mich in Spiele wie "Game Of Thrones" verrannt, "Game Of War", "Real Racing". Ich habe nicht mehr groß aufgepasst, wie ein Idiot halt. Aber in mir steckt nun mal ein Kind. Ein Teil meiner Kindheit wurde mir gestohlen und ich bin fest entschlossen, sie mir zurückzuholen."
iPad und Punk, das klingt zwar wie ein fundamentaler Gegensatz - aber gerade deshalb passt das Ganze natürlich wie die Faust (von Steve Jones) auf's Auge (von Glen Matlock).
Denn sich jenseits aller Vernunft einfach zu gönnen, wonach einem gerade der Sinn steht, und sei es eben kapitalistische Unterhaltungselektronik: Das ist dann doch genau der Gedanke, mit dem Punk vor 40 Jahren begann.