Fifa-Generalsekretär Valcke:"Es wird Jahre dauern, um den Ruf wieder herzustellen"

Jerome Valcke

Macht sich Sorgen um das Image des Fußball-Weltverbandes: Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke

(Foto: dpa)

Der Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke sieht das Image des Fußball-Weltverbandes nachhaltig beschädigt. Real Madrid verzichtet beim FC Basel auf Fußball-Nationalspieler Sami Khedira. Ehemaliger Basketball-Nationalspieler Johannes Lischka nimmt sich nach Tumor-OP eine Auszeit.

Fußball, Fifa: Generalsekretär Jérôme Valcke sieht das Image des Fußball-Weltverbandes Fifa durch den WM-Skandal auf lange Zeit beschädigt. Es werde "Jahre dauern, um den Ruf wieder herzustellen", sagte der Franzose nach der Sitzung des Regelgremiums IFAB am Dienstag in Belfast. Das Ansehen der Fifa habe "ein Level erreicht, das definitiv ein Level ist, das wir nicht mehr unterschreiten werden", sagte Valcke. Einen Zusammenhang zwischen den Ermittlungen zum Korruptionsverdacht gegen die WM-Gastgeber Russland und Katar und dem erwarteten Ausstieg der Fifa-Sponsoren Emirates und Sony zum Jahresende wies Valcke zurück.

Fußball, Real Madrid: Real Madrid ist ohne den deutschen Fußball-Nationalspieler Sami Khedira zum Champions-League-Spiel beim FC Basel in die Schweiz gereist. "Er konnte nicht mitreisen, weil er Beckenbeschwerden vom Spiel in Eibar hat", sagte Trainer Carlo Ancelotti. Khedira hatte Reals 4:0-Sieg am vorigen Wochenende beim Aufsteiger SD Eibar allerdings nur von der Ersatzbank aus miterlebt. Es war erwartet worden, dass der Deutsche für den verletzten Kroaten Luka Modric in die Startelf kommen würde. Trainer Carlo Ancelotti entschied sich jedoch für den Sanier Isco.

Basketball, Johannes Lischka: Der frühere Nationalspieler Johannes Lischka nimmt sich ein Jahr nach seiner Gehirntumor-Operation eine Auszeit vom professionellen Basketball. Der 27-Jährige werde vorerst nicht mehr an Spielen und am des Zweitligisten Giessen 46ers teilnehmen, teilte der Klub mit. Darauf hätten sich Lischka und der Verein in Absprache mit dem Teamarzt verständigt. Es handele sich nicht um eine Trennung, betonten die Gießener, die Tür für eine Rückkehr stehe offen.

"Zunächst einmal tut es mir leid, dass ich der Mannschaft nicht so helfen konnte, wie wir uns alle das vorgestellt haben", sagte Lischka. "Ich bin momentan weit von den 100 Prozent meiner Leistungsfähigkeit entfernt. So macht das für mich keinen Sinn. Ich werde versuchen, im neuen Jahr wieder fit zu werden. Spätestens im nächsten Sommer werde ich dann die Entscheidung fällen, ob ich meine Karriere weiterführen werde." Lischka hatte sich im November 2013 einen etwa zwei Zentimeter großen Tumor im Kopf operieren lassen müssen. Gut einen Monat danach feierte er sein Comeback beim Bundesligisten Walter Tigers Tübingen, fand jedoch nicht wieder zu alter Form zurück. Im Sommer wechselte er zunächst zum Bundesligisten Mitteldeutscher BC, der Vertrag wurde aber knapp einen Monat vor Saisonbeginn in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.

Schwimmen, Doping: Chinas Schwimmverband CSA hat sich demonstrativ hinter den als Dopingsünder entlarvten Doppel-Olympiasieger Sun Yang gestellt. Trotz einiger "Umwege und Ausrutscher" sei Sun "ein herausragender Athlet, der über lange Zeit bis aufs Äußerste trainiert hat, selbst wenn er krank war", hieß es in einem Statement auf der Verbandshomepage: "Alles für die Ehre seines Landes, eine große Leistung, die lobenswert und nicht einfach ist." Am Montag erst war bekannt geworden, dass der 22-Jährige im Mai positiv auf das verbotene Stimulans Trimetazidin getestet und daraufhin im Juli rückwirkend für drei Monate gesperrt worden war. Warum die Sperre erst im Juli rückwirkend in Kraft getreten war, erklärte der Verband nicht. Der Olympiasieger von London über 400 und 1500 m Freistil habe überzeugend nachgewiesen, dass die verbotene Substanz in einem Medikament enthalten gewesen war, das Sun gelegentlich gegen Herzrasen eingenommen habe. Die CSA drückte außerdem ihre Hoffnung aus, dass sich "die Freunde bei den Medien und allen Bereichen der Gesellschaft weiterhin um Sun Yang kümmern, ihn unterstützen und dabei helfen werden zu wachsen".

Fifa: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, sich in das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes Fifa wählen zu lassen. "Wenn die Kollegen aus dem DFB-Präsidium, die Profi- und Amateurvertreter, das auf der Sitzung am Freitag in Weimar möchten, dann denke ich, dass ich zustimmen werde", sagte der 63-Jährige am Montagabend bei Sky. Nominierungsfrist für die Kandidaten auf einen Platz in der Fifa-Exekutive ist der 24. Januar. Der europäische Verband Uefa wird dann auf seiner Sitzung im März in Wien seine Kandidaten benennen, die sich dann auf dem Fifa-Kongress Ende Mai in Zürich zur Wahl stellen. Bei einer erfolgreichen Kandidatur würde Niersbach seinen Vorgänger als DFB-Präsident, Theo Zwanziger, in der Exekutive ablösen. Niersbach betonte im Star Talk, dass er sich vor allem der Bedeutung dieses Amtes beugen würde. "Ich reiße mich nicht darum, weil es weitere 30 Tage sind, die man unterwegs ist. Aber es ist immens wichtig, bei aller Kritik, die im Moment über die Fifa verbreitet wird, dass man als deutscher Fußball in diesem Gremium des Weltfußballs vertreten ist", so der DFB-Chef.

2. Bundesliga, 1860 München: Fußball-Zweitligist 1860 München und Stürmer Leonardo gehen künftig getrennte Wege. Die "Löwen" und der Brasilianer haben den Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst, teilte der Verein am Dienstag mit. "Leonardo kam mit dem Wunsch auf uns zu und wir haben ihm entsprochen", sagte Sport-Geschäftsführer Gerhard Poschner. "Ich denke, das ist für beide Seiten die richtige Entscheidung", meinte der 31 Jahre alte Offensivspieler. Leonardo war in der laufenden Saison erst fünfmal zum Einsatz gekommen und hatte zwei Tore erzielt.

Bundesliga, Werder Bremen: Der sportlich schwer angeschlagene Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat zum dritten Mal in Serie ein kräftiges Minus erwirtschaftet. Wie der viermalige deutsche Meister am Montagabend auf seiner Mitgliederversammlung bekannt gab, wurde das am 30. Juni 2014 beendete Geschäftsjahr nach Steuern mit einem Fehlbetrag von 9,8 Millionen Euro abgeschlossen. Der Umsatz stieg von 87,9 auf 91,3 Millionen an. Das Eigenkapital des aktuellen Tabellenvorletzten, welches im Wesentlichen aus Gewinnrücklagen der Vorjahre besteht, schrumpfte bis zum Stichtag auf nur noch 6,7 Millionen Euro zusammen. Klaus Filbry, Vorsitzender der Werder-Geschäftsführung, sagte zu dem Zahlenwerk: "Wir sind nicht arm und nicht reich. Wir sind gesund und liquide, wir verfügen über eine positive Eigenkapitalquote von 19 Prozent der Bilanzsumme."

Filbry betonte, dass der SV Werder seine wirtschaftliche Gesundung vorantreiben werde: "Wir haben uns vor zwei Jahren auf den Weg gemacht, einen Konsolidierungskurs mit wirtschaftlicher Vernunft anzugehen und spüren nun die ersten Effekte." Man habe es geschafft, den SV Werder so aufzustellen, "dass wir uns ohne internationalen Wettbewerb finanzieren können". Es seien lediglich die Abschreibungen für Spielertransfers der Vergangenheit, die eine sichtbare Auswirkung auf die Bilanz verhinderten. "Diese Nachwirkungen werden wir aber bald überwunden haben. Wir können ein verbessertes operatives Betriebsergebnis vorlegen, das auf positive Zahlen in wichtigen Bereichen aufbaut. Wir müssen weiter den Werder-Weg gehen und ihn konsequent umsetzen", erklärte Filbry. Werder Bremen hatte im Geschäftsjahr 2011/12 einen Rekordverlust von 13,9 Millionen Euro erzielt. Im folgenden Jahr belief sich der Fehlbetrag auf 7,9 Millionen Euro. Das Eigenkapital wurde innerhalb dieser drei Spielzeiten damit von 38,3 auf 6,7 Millionen Euro zurückgeführt.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks haben erstmals in dieser Saison zwei NBA-Spiele in Folge verloren. Die Texaner unterlagen den Indiana Pacers in eigener Halle 100:111 und liegen mit 10:5 Siegen auf Rang sechs der Western Conference. Nowitzki steuerte 22 Punkte und 11 Rebounds bei und erzielte damit sein zweites Double-Double der laufenden Saison. Bester Werfer der Mavericks war Monta Ellis mit 24 Zählern, für die Pacers war Donald Sloan (29) am erfolgreichsten. Dallas, das vor den Niederlagen gegen Indiana und am Samstag bei den Houston Rockets (92:95) noch sechs Spiele in Folge gewonnen hatte, bekam vor 19.850 Zuschauern im American Airlines Center die Offensive der Gäste nicht in den Griff und verlor jedes Viertel.

"Wenn man in jedem Viertel den Kürzeren zieht, ist das eine Demontage", sagte Dallas-Coach Rick Carlisle, dessen Team bislang zu den offensivstärksten der Liga gehört: "Körperlich haben sie uns die Grenzen aufgezeigt." Man könne nicht "immer nur versuchen, mehr als der Gegner zu treffen", sagte zudem Center Tyson Chandler: "Manchmal muss man sich auch auf die Defensive verlassen können." Derweil setzten die Portland Trail Blazers mit Nationalspieler Chris Kaman ihren Siegeszug fort. Die Mannschaft aus dem Bundesstaat Oregon gewann bei den Philadelphia 76ers mit 114:104 und feierte damit den achten Erfolg in Serie. Center Kaman kam auf acht Punkte, Portland ist aktuell das Team mit der längsten Siegesserie der Liga und liegt auf Rang drei im Westen. Superstar LeBron James führte die Cleveland Cavaliers zum ersten Sieg nach zuvor vier Niederlagen in Folge. Beim 106:74 gegen die Orlando Magic erzielte James 29 Punkte und steuerte zudem 11 Assists bei.

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