Woody Allen über "Magic in the Moonlight":"Die Sonne wird erlöschen"

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Woody Allen, strikter Atheist

(Foto: AFP)

Mit seinem neuen Film "Magic in the Moonlight" kehrt Woody Allen wieder nach Frankreich zurück. Im SZ-Interview spricht er über den Magier Harry Houdini, übernatürliche Kräfte und seinen Überlebenstrieb.

In seinem neuen Film "Magic in the Moonlight" mit Emma Stone und Colin Firth in den Hauptrollen, kehrt Woody Allen wieder nach Frankreich zurück. Diesmal nicht nach Paris wie noch in "Midnight in Paris", sondern an die Côte d'Azur - aber wieder in die goldenen Zwanzigerjahre. Im SZ-Interview erzählt Allen:

"Mein Interesse an dem Magier Harry Houdini brachte mich auf die Idee, etwas über spirituelle Scharlatane zu erzählen, die in den Zwanzigern die feine Gesellschaft schröpften. Houdini reiste viel herum, um Betrügern das Handwerk zu legen, die bei Séancen an der Leichtgläubigkeit der Leute verdienten. Dabei hoffte er, einmal auf ein echtes Medium zu treffen."

Ungläubiger Nietzsche-Leser

Der große Skeptiker Allen glaubt selbst aber keinesfalls an übernatürliche Kräfte: "Ich bin strikter Atheist mit Nietzsche-Weltsicht. Ein Ungläubiger, wie Colin Firth im Film. Was immer wir tun zu Lebzeiten, ist am Ende sinnlose Illusion, weil nichts von Bestand sein wird. Gar nichts. Ich wünschte, ich läge falsch, aber der gesunde Menschenverstand spricht dagegen. Die Sonne wird erlöschen. Ob es uns gefällt oder nicht."

Nur seiner Familie zuliebe mimt er daheim manchmal den Optimisten: "Wenn meine Frau mal seufzt, dass das Leben kurz und traurig ist, dann bin ich es, der sagt, dass sie nicht albern sein soll. Dass es viel Wundervolles zu erleben gibt. Aber tief in meinem Herzen spiele ich ihr etwas vor."

Sein Lebenselixier ist auch nach fast 50 Regiearbeiten weiterhin das Kino: "Wir Menschen besitzen glücklicherweise einen Überlebenstrieb. Käme gleich jemand mit einer Pistole durch die Tür, würde ich um mein Leben kämpfen, das liegt in unserem Blut. Für mich ist das Filmemachen Teil dieses Überlebenskampfes, es ist eine wundervolle Ablenkung, um nicht schrecklichen Gedanken nachhängen zu müssen."

Das vollständige Interview lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung, unserer digitalen Ausgabe oder auf dem Smartphone oder Tablet.

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