Andechs:Ausbau kommt Erlingern teuer zu stehen

Sanierung der Gehwege an der Herrschinger Straße für 235 000 Euro werden wohl die Anlieger mitbezahlen müssen

Von Blanche Mamer, Andechs

Die Erlinger Ortsmitte hat ein neues Aussehen: Die Hauptkreuzung ist fertig und seit Anfang des Monats für den Verkehr freigegeben. Sie ist breiter und offener, da das Lehrerhaus unterhalb der Erlinger Pfarrkirche abgerissen wurde. Die erste Belastungsprobe hat der Knotenpunkt bereits während des Christkindlmarktes am Kloster Andechs bestanden. Was noch fehlt, ist eine Querungshilfe. Diese soll im Frühjahr behindertengerecht ausgebaut werden, sagte Bürgermeisterin Anna Neppel in der Gemeinderatssitzung. Neppel berichtete, es gebe Gespräche mit den Anliegern, um noch letzte Abrundungen zu erreichen. Noch nicht klar ist, von welcher Seite zukünftig der Maibaum aufgestellt wird und ob das durch Manneskraft oder durch einen Kran erfolgen soll.

Allerdings ist der Kreuzungsbereich noch nicht optimal. So klagte Walther Galli (Grüne) über die völlig chaotische Verkehrssituation nach der Verbreiterung. Auch sei die Abbiegesituation nicht eindeutig und somit gefährlich, kritisierte er und forderte Nachbesserungen. "Das ist uns auch aufgefallen", bestätigte Planer Thomas Neudert vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Herrsching. Die Straße sei jetzt zu breit. In den nächsten Tagen, wenn möglich noch vor Weihnachten, solle eine Markierung aufgebracht werden, um Fahr- und Abbiegespuren deutlich zu machen. Es gebe auch noch ein paar weitere Mängel, wie fehlende Bordsteine oder noch nicht fertige Gehwege an der Andechser Straße.

Andechser Straße ist wieder frei befahrbar

Fertiggestellt: der direkte Weg von der Ortsmitte zum Kloster.

(Foto: Fuchs)

Neudert erläuterte dann das nächste wichtige Projekt, den Ausbau der Herrschinger Straße, von der Dorfmitte bis zur Einmündung Erlinger Höhe. Vorausgesetzt, das Staatliche Bauamt Weilheim stellt die Mittel im Haushalt 2015 bereit, wird der geplante Ausbau der Staatsstraße 2067 so schnell wie möglich starten.

Die Ausschreibungen könnten schon im Januar beginnen, die Arbeiten dauern ein Jahr. Die Straße ist zirka 50 Jahre alt und muss von Grund auf neu gemacht werden, so Neudert. "Da sind Millionen von Lkw drüber gefahren. Die Beschädigungen nehmen rasant zu, die Asphaltdecke, die nur sechs Zentimeter dick ist, bricht immer weiter auf", sagte er. Heute seien 18 Zentimeter Asphalt üblich.

Insgesamt 850 000 Euro wird die Erneuerung kosten. Für den Straßenbau, der vom Staatlichen Bauamt finanziert wird, sind rund 400 000 Euro veranschlagt. Für die Gehwege rechnet die Gemeinde mit 235 000 Euro und will über die Straßenausbaubeitragssatzung die Hauseigentümer heranziehen. "Wir müssen die Kosten umlegen. Wir haben eine gültige Satzung, die sagt, dass 80 Prozent vom Bürger gezahlt werden", erläuterte die Bürgermeisterin. Betroffen sind 30 bis 34 direkte Anlieger. "Dazu gibt es eine Informationsversammlung", so Neppel. An der nördlichen Straßenseite soll der Gehweg eine Breite von 0, 75 Meter haben, an der Südseite soll er 1,60 Meter breit werden. Das Thema wird allerdings noch einige Unruhe verursachen: Nicht überall sind die Gehwege marode. Sie werden jedoch wahrscheinlich abrutschen, da die Straße tief aufgegraben werden muss und die Bordsteine nicht halten. "Das geht nicht, dass die Bürger für etwas blechen, was das Straßenbauamt verschuldet", monierte Georg Zerhoch (CSU). Neudert riet, bei der Kommunalaufsicht im Landratsamt nachzufragen. Wenn die Satzung nicht angewendet wird, ist die Gemeinde dran.

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