Medien: Telekom will T-Online an Springer veräußern
Die Deutsche Telekom will Medienberichten zufolge ihr Internet-Portal T-Online an den "Bild"-Verlag Axel Springer verkaufen. Beide Unternehmen verhandelten bereits darüber, berichten das Magazin Wirtschaftswoche und Spiegel Online unter Berufung auf Unternehmenskreise. Auch mit dem Internet-Medienkonzern Tomorrow Focus habe die Telekom Gespräche geführt, wie Spiegel Online schreibt. Dem Vernehmen nach sei der börsennotierte Medienanbieter aber nicht mehr im Rennen.
T-Online ist nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) das reichweitenstärkste Online-Medium in Deutschland. Weil auch die zu Axel Springer gehörende Internetseite der "Bild"-Zeitung, "bild.de", eine der meistgenutzten Nachrichtenseiten ist, müsste der Kauf von T-Online durch den Medienkonzern den Berichten zufolge vom Bundeskartellamt geprüft werden.
Email-Konten könnten bei Telekom bleiben
Die Gespräche sind den Berichten zufolge noch in einem sehr frühen Stadium. Auch sei offenbar noch nicht endgültig entschieden, ob die Telekom alle Teile des einst größten europäischen Internet-Service-Providers abstoßen wolle. So könnten etwa die in Deutschland weit verbreiteten E-Mail-Konten von T-Online bei dem Bonner Konzern verbleiben.
T-Online als Baustein in Springers Digital-Strategie
Telekom und Springer haben sich zu den Plänen bisher nicht geäußert. Eine Übernahme durch den Springer-Verlag würde in dessen Strategie passen. Springer ist mit einem Umsatz von 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2013 der zweitgrößte deutsche Medienkonzern hinter Bertelsmann. Das Unternehmen hat das Ziel ausgegeben, zum weltweit führenden "digitalen Verlag" zu werden. Im vergangenen Jahr wurde bereits die Hälfte des Umsatzes im Online-Bereich erwirtschaftet. Zu Axel Springer gehören neben Nachrichten-Portalen unter anderem auch das Karrierenetzwerk "Stepstone", die Immobiliensuchseite "Immonet" und die Autovermittlungsseite "Autohaus24".