"Sportler des Jahres" 2014:DFB-Elf, Höfl-Riesch und Harting ausgezeichnet

Sportler des Jahres 2014

Als Sportler des Jahres 2014 geehrt: Fußball-Bundestrainer Jogi Löw stellvertretend für das DFB-Team, Maria Höfl-Riesch und Robert Harting

(Foto: Uwe Anspach/dpa)
  • In Baden-Baden wurden Deutschlands "Sportler des Jahres" geehrt. Gewonnen haben die Abstimmung unter Sportjournalisten die DFB-Elf, Wintersportlerin Maria Höfl-Riesch und Diskuswerfer Robert Harting.
  • Die Wahl der Sieger der Fußball-WM war erwartet worden.
  • Höfl-Riesch gehört zu den Sportlern, die nach ihrem Karriere-Ende noch einmal ausgezeichnet werden.
  • Die Auszeichnung von Harting kommt überraschend.

Sportler des Jahres in Baden-Baden geehrt

Alpin-Ikone Maria Höfl-Riesch, Diskus-Ausnahmetalent Robert Harting und die Fußball-Weltmeister von Bundestrainer Joachim Löw sind Deutschlands "Sportler des Jahres" 2014. Das ergab die Abstimmung unter etwa 1200 Sportjournalisten am Ende eines ereignisreichen Sportjahres mit Olympischen Winterspielen in Russland und der Fußball-WM in Brasilien.

Etwa 700 Festgäste spendeten den Siegern bei der Gala am Sonntag im Kurhaus von Baden-Baden großen Beifall. Harting gewann dort bereits zum dritten Mal in Serie, die Nationalelf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) stand zum insgesamt zehnten Mal ganz oben.

Höfl-Riesch wird nach Karriere-Ende geehrt

Die 30-jährige Höfl-Riesch, die ihre Karriere im März nach Gold in der Super-Kombi von Sotschi als erfolgreichste Alpine der deutschen Olympia-Geschichte beendet hatte, stand bei der Sportlerwahl zum zweiten Mal nach 2010 an der Spitze. Sie trat bei der Gala, bei der auch IOC-Präsident Thomas Bach im Publikum war, in die Fußstapfen von Magdalena Neuner. Auch die frühere Biathlon-Königin gehört wie Höfl-Riesch zu einem kleinen Kreis von Sportlern, die vor der Ehrung bereits vom Wettkampfsport zurückgetreten waren. Bei Neuner war dies bei ihrer dritten Wahl 2012 der Fall gewesen.

"Diese Entscheidung war wohl überlegt", sagte Höfl-Riesch zu ihrem Entschluss aufzuhören. "Es war eine schwere Entscheidung, aber ich bin bis heute der Meinung: Das war richtig so." Welche Bedeutung die Auszeichnung für viele Athleten besitzt, hatte Höfl-Riesch schon im Vorfeld deutlich gemacht. "Das wäre der perfekte Abschluss", sagte sie. Nun ist er es tatsächlich. Mit 3147 Punkten gewann sie die prestigeträchtige Wahl mit großem Vorsprung auf die Doppel-Olympiasiegerin im Rodeln, Natalie Geisenberger (1830). Dritte wurde Carina Vogt (1782). Sie schrieb in Sotschi als erste Goldmedaillengewinnerin im Skispringen olympische Geschichte.

Erneute Auszeichnung Hartings kommt überraschend

Während Höfl-Riesch vor der Wahl als eine der Favoritinnen gegolten hatte und der erste Platz der Fußballer allgemein erwartet worden war, kam die erneute Auszeichnung Hartings doch etwas überraschend. Schließlich war der Diskuswerfer 2014 in Zürich nach seinem Olympiasieg 2012 und dem dritten WM-Titel 2013 "nur" zum zweiten Mal Europameister geworden. Dagegen war der Ende September von den deutschen Spitzenathleten zum "Champion des Jahres" gekürte Nordische Kombinierer Eric Frenzel in Sotschi Olympiasieger, Rodel-Star Felix Loch hatte in Russland zweimal Gold gewonnen. Allerdings setzte sich Harting mit 2100 Punkten auch nur sehr knapp vor Frenzel (2055) durch, Loch erhielt auf Rang drei 1467 Zähler.

"Ich bin glücklich, dass dieses Jahr so gut gelaufen ist. Bis auf das Ende des Jahres", sagte der Leichtathlet in Anspielung auf seinen Kreuzbandriss, den er sich im September zugezogen hat. Bei Harting dürfte die Persönlichkeit eine besondere Rolle gespielt haben. Sie soll bei der Wahl Berücksichtigung finden. So hatte sich der kritische 30-Jährige im Herbst einer Nominierung zur Wahl des "Welt-Leichtathleten" verweigert, weil er nicht zusammen mit dem früheren Dopingsünder Justin Gatlin aus den USA auf einer Kandidatenliste stehen wollte.

DFB-Elf mit viel Abstand vor Konkurrenz

In der Kategorie "Mannschaften" setzten sich Löws Fußballer weit vor die Konkurrenz. Mit 1846 Punkten erhielten die Skispringer auf Rang zwei trotz ihres Olympiasiegs nicht einmal halb so viele Stimmen wie die DFB-Elf (4660). Sie kam wegen des letzten Bundesligaspieltags des Jahres aber nur mit einer kleinen Abordnung ins Kurhaus - die magischen Bilder aus dem Maracanã mit Mario Götzes 1:0-Siegtor in der Verlängerung gegen Argentinien lebten trotzdem noch einmal auf. Dritte wurden die deutschen Volleyballer (1115), die mit WM-Bronze die erste Medaille bei Weltmeisterschaften seit 44 Jahren gewannen.

"Es war der Zusammenhalt, es war die Mannschaft", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach rückblickend auf die WM. "In diesen sechs Wochen in Brasilien hatten wir nicht einen inneren Stress."

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