Kampf gegen "Islamischer Staat":Zivilisten sterben bei syrischen Luftangriffen

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Die syrische Luftwaffe soll Angriffe in der Provinz Aleppo geflogen sein. (Foto: REUTERS)
  • Bei Angriffen der syrischen Luftwaffe gegen Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sollen Dutzende Zivilisten getötet worden sein.
  • Aktivisten werfen Assads Regime immer wieder vor, mehr Zivilisten als Extremisten bei den Angriffen zu töten.
  • USA und ihre Verbündeten fliegen massive Luftangriffe gegen die Dschihadisten im Irak und in Syrien.
  • IS bekennt sich zu blutigen Anschlägen im Irak.

Viele Zivilisten getötet

Bei Angriffen der syrischen Luftwaffe auf Gebiete unter der Kontrolle von Dschihadisten sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 52 Zivilisten getötet worden. Wie die im Exil ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, waren unter den Toten auch sieben Kinder. Getroffen wurden bei den Angriffen am Donnerstag demnach die Ortschaften Al-Bab und Kbasin in der Provinz Aleppo. Die Organisation, die sich auf ein Netzwerk vor Ort stützt und deren Angaben nur schwer überprüfbar sind, sprach außerdem von vielen Verletzten bei den jüngsten Angriffen.

Die syrischen Truppen gehen auch gegen Kämpfer der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) vor. Aktivisten werfen der Regierung aber immer wieder vor, mehr Zivilisten als Extremisten bei ihren Angriffen zu töten. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsgruppen forderten Damaskus zudem bereits mehrfach dazu auf, keine dichtbesiedelten Wohngegenden anzugreifen.

Der syrische Bürgerkrieg hatte im Frühjahr 2011 mit regierungskritischen Protesten begonnen und sich rasch zu einem bewaffneten Konflikt ausgeweitet, an dem mittlerweile verschiedene Gruppen beteiligt sind. Schätzungen zufolge wurden in dem Krieg bislang etwa 200 000 Menschen getötet. Die Hälfte der syrischen Bevölkerung wurde vertrieben.

USA fliegen massive Luftschläge

Die USA und ihre Verbündeten sind über Weihnachten mit massiven Luftschlägen gegen Stellungen der Extremistenmiliz IS vorgegangen. Allein am Freitag seien 31 Angriffe geflogen worden, teilte die Allianz mit. In Syrien seien 16 Ziele und 15 weitere im Irak bombardiert worden. Die Türkei und der Irak verständigten sich derweil darauf, im Kampf gegen den IS enger zu kooperieren. Unklar blieb das Schicksal eines jordanischen Kampfpiloten, der nach dem Absturz seines Flugzeugs in Syrien von IS-Kämpfern gefangengenommen worden war.

An den Luftschlägen sind neben den USA mehrere arabische Staaten beteiligt. Die jüngsten Angriffe gegen die IS-Extremisten in Syrien konzentrierten sich nach Angaben der Allianz auf Gebäude und Stellungen nahe der Stadt Kobani. Dabei seien auch zwei große IS-Verbände getroffen worden.

IS bekennt sich zu blutigen Anschlägen im Irak

Mittlerweile kontrolliert der IS weite Landesteile in Syrien sowie im benachbarten Irak. Die Extremistengruppe bekannte sich am Freitag zu einem Selbstmordanschlag südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad, bei dem am Mittwoch 38 Menschen getötet und über 50 weitere verletzt worden waren. Der Angriff galt sunnitischen Milizen, die sich am Kampf gegen den IS beteiligen.

© SZ.de/AFP/Reuters/mest - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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