"Tagesschau"-Chef über FDP-Bericht:"Tut mir leid, Frau Suding"

Lesezeit: 1 min

Katja Suding, Fraktionsvorsitzende der FDP in der Hamburgischen Bürgerschaft. (Foto: dpa)
  • Im Tagesschau-Bericht über den Dreikönigs-Parteitag der FDP schwenkt die Kamera ausführlich über die Beine der Hamburger Politikerin Katja Suding.
  • Daraufhin regt sich im Internet Kritik. Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke entschuldigt sich bei Suding.
  • Die FDP-Politikerin akzeptiert die Entschuldigung.

Von Dominik Fürst

"Der Beine-Schwenk gehört auf den Index"

Die gute Nachricht vorneweg: Die FDP ist wieder in den Schlagzeilen. Das Dreikönigstreffen der Partei in Stuttgart schaffte es prominent auf alle nennenswerten Nachrichtenseiten, die ARD widmete dem Parteitag einen ausführlichen Bericht in der 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau.

Allerdings bildete die Tagesschau-Kamera kurz vor Ende des Berichts FDP-Frau Katja Suding ab, die hinter Parteichef Christian Lindner auf dem Podium saß - mit einem Kameraschwenk, der schnell als sexistisch verstanden werden kann, von unten nach oben, mit ausführlichem Blick auf die Beine der 39-Jährigen (hier zu sehen, ab 5:00.).

Im Internet regte sich schnell Kritik - und Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke reagierte darauf im Blog der Sendung. Eigentlich könne man sagen, dass ein Altherren-Schwenk über die Beine einer jungen Frau ganz prima zu einem FDP-Bericht passe, schrieb Gniffke, aber der Aufschrei gegen sabbernde Liberale sei ja inzwischen als Thema durch. Deshalb müsse er sich entschuldigen: "Der Beine-Schwenk gehört auf den Index. Tut mir leid, Frau Suding."

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"Ich akzeptiere die Entschuldigung der Tagesschau"

Suding ist Vorsitzende der Hamburger FDP und Spitzenkandidatin bei der bevorstehenden Bürgerschaftswahl am 15. Februar. Auf Anfrage von SZ.de äußerte sie sich zum Tagesschau-Bericht mit den folgenden Worten: "Solche Bildmontagen sind nicht angemessen. Aber ich akzeptiere die Entschuldigung der Tagesschau. Und ich weiß: Die Wähler entscheiden nach Inhalten und da liefern wir Freien Demokraten."

In Hamburg wirbt ihre Partei übrigens mit Sudings Gesicht, ihrem Namen und vier großen Wörtern in gelber Schrift auf Magenta-Hintergrund: "Katja Suding - Unser Mann für Hamburg". Dafür hat sich bislang aber noch niemand entschuldigt.

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