Smartphonehersteller Huawei:Apple-Konkurrent aus China wächst rasant

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Huawei beherrscht bereits gut fünf Prozent des weltweiten Smartphone-Markts. Die Handys der Chinesen sind vor allem in Schwellenländern beliebt. (Foto: Mark Ralston/AFP)
  • Der chinesische Smartphonehersteller und Netzwerkausrüster Huawei verbessert sein Geschäft und seinen Gewinn im vergangenen Jahr deutlich.
  • Der Konzern profitiert vor allem vom weltweiten Ausbau der Mobilfunknetze für schnelles Internet und große Datenmengen.
  • Besonders im Handy-Geschäft legen die Chinesen kräftig zu.

Huawei auf dem Vormarsch

Schnelles Internet - immer und überall. Neben dem passenden Handy ist dafür vor allem eines entscheidend: ein leistungsfähiges Mobilfunknetz. Die technischen Voraussetzungen dafür sind das Geschäft des Netzwerkausrüsters Huawei aus China - und das lief zuletzt blendend.

So sei der Umsatz im vergangenen Jahr um voraussichtlich 20 Prozent auf mehr als 39 Milliarden Euro gestiegen. Das operative Ergebnis sei nach vorläufigen Zahlen um 17 Prozent auf umgerechnet mehr als 4,6 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Konzern mit. Grund dafür seien vor allem Investitionen in den neuen Mobilfunkstandard der vierten Generation, kurz 4G oder LTE, mit dem Daten schneller übertragen werden können. Huawei konkurriert in diesem Geschäft vor allem mit dem schwedischen Anbieter Ericsson.

Elektronik-Hersteller Xiaomi
:Chinas heimlicher Smartphone-Riese

Sein Wert wird auf 45 Milliarden Dollar geschätzt: In China ist der Smartphone-Hersteller Xiaomi eine Macht, hat Rivalen wie Apple und Samsung abgehängt. Außerhalb seines Heimatlandes ist er bislang nur Fachleuten ein Begriff.

Von Marcel Grzanna

Handys besonders in Schwellenländern gefragt

Florierende Handy-Umsätze ließen Huaweis Endkundengeschäft um 32 Prozent wachsen. "Die Verbrauchersparte hat gute Arbeit geleistet", sagte Finanzchefin Kathy Meng. Besonders stark war demnach das Wachstum in Schwellenländern.

Weltweit ist Huawei hinter dem koreanischen Samsung-Konzern und Apple aus den USA die Nummer drei der Smartphone-Hersteller. Dabei legte der Marktanteil von Huawei nach Daten des IT-Marktforschers Gartner erneut zu. Nochmals deutlich stärker wuchs allerdings Huaweis chinesischer Konkurrent Xiaomi, der mit seinen Apple nachempfundenen Handys den heimischen Markt in einer beispiellosen Weise aufrollt.

Konkurrenzkampf der Smartphone-Hersteller
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Samsung ist zwar Weltmarktführer bei Smartphones, Billig-Rivalen und das neue iPhone drücken aber auf die Gewinne. Samsung hofft nun auf das Geschäft mit Speicherchips.

Moderne Netzwerke treiben die Umsätze

Die Netzwerksparte wuchs mit 15 Prozent weltweit erneut stärker als im Vorjahr. Huawei hat bei den modernen LTE-Netzwerken einen Marktanteil von 46 Prozent. Die Modernisierung der Netze in China trug demnach zum guten Wachstum bei. Das Unternehmen macht allerdings 70 Prozent seines Geschäfts außerhalb Chinas.

Hohe Investitionen für Forschung und Entwicklung

Wie in den Vorjahren investierte das in Shenzhen in Südchina ansässige Unternehmen viel Geld in die Entwicklung: Insgesamt ließ sich der Konzern seine Innovationen etwa 5,4 Milliarden Euro und damit über ein Viertel mehr als noch 2013 kosten. Damit steckte der Konzern in den vergangenen zehn Jahren insgesamt etwa 25 Milliarden Euro in den technologischen Fortschritt.

Unbekannter Riese

Weltweit arbeitet Huawei mit etwa 500 Telekombetreibern in 140 Ländern zusammen. Damit nutzt jeder dritte Erdbewohner die Technik der Chinesen zumindest indirekt.

Huawei ist das größte Privatunternehmen Chinas. Etwa die Hälfte der Anteile an der Firma gehören den weltweit 150 000 Mitarbeiter. Finanzchefin Meng ist Tochter des Firmengründers Ren Zhengfei, der einer der reichsten Chinesen ist.

Ärger mit den US-Behörden

Die USA unterstellen Huawei enge Beziehungen zum chinesischen Staat. So werden Sicherheitsbedenken geltend gemacht, was dem Unternehmen den Zugang zum US-Markt weitgehend versperrt. Meng räumte daher ein, dass das Geschäft "durch Beschränkungen der US-Regierung" beeinflusst werde

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/sry - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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