Starkes Wachstum
Trotz vieler internationaler Krisen ist die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit 2011 nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg preis- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt nach ersten Berechnungen mit. 2013 hatte es nur ein Plus von 0,1 Prozent gegeben.
Im vierten Quartal 2014, zwischen Oktober und Dezember, wuchs die Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal um 0,25 Prozent, zeigen vorläufige Angaben der Statistiker. Im dritten Quartal waren es noch 0,1 Prozent.
Deutsche geben mehr Geld aus
2014 war geprägt von hoher Beschäftigung, steigenden Löhnen und erhöhtem Konsum. Die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 1,1 Prozent, die des Staates um ein Prozent. Die Exporte nahmen um 3,7 Prozent zu. Trotz der großen Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung wagten die Firmen wieder mehr Investitionen. Die Ausgaben für Maschinen und Anlagen stiegen um 3,7 Prozent, nach einem Rückgang von 2,4 Prozent im Jahr davor. Das Statistische Bundesamt erklärt die Zahlen anhand von Schaubildern hier (PDF).
Staat erzielt Überschuss
Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen erzielten den zweithöchsten Überschuss seit der deutschen Vereinigung. Den Statistikern zufolge betrug er nach vorläufigen Berechnungen 11,9 Milliarden Euro. Dies entspricht 0,4 Prozent des BIPs. Damit könne der Staat das dritte Jahr in Folge einen mehr als ausgeglichenen Haushalt vorweisen, schreiben die Statistiker.
Gute Aussichten für 2015
Für das laufende Jahr sagen die meisten Ökonomen ein Wirtschaftswachstum von gut einem Prozent voraus. Wegen des gesunkenen Ölpreises und des niedrigen Euro könnte es aber auch besser laufen. Als Risiken gelten vor allem die internationalen Krisen, etwa in der Ukraine, oder eine schwache Erholung des Euro-Raums.