Falsche Nachrichten in der Timeline:Facebook schickt Nutzer auf Entenjagd

  • Facebook will, dass falsche Nachrichteninhalte seltener in den Newsfeeds auftauchen. Deshalb sollen Nutzer bald auch Links mit fehlerhaftem Inhalt reklamieren können.
  • Vor dem Missbrauch der Funktion soll die Schwarmintelligenz schützen.

Von Matthias Huber

Facebook will Hoax-Stories markieren

Von Zeitungsenten über dubiose Gewinnspiele bis hin zu wirkungslosen Widersprüchen gegen die Facebook-Nutzungsbedingungen: In einer Timeline im sozialen Netzwerk sammelt sich - je nach Leichtgläubigkeit des eigenen Freundeskreises - allerlei Quatsch an. Deshalb sollen die User bald Falschmeldungen reklamieren können. Facebook will den entsprechenden Link dann seltener in den Newsfeeds anzeigen und mit einem Warnhinweis versehen.

In USA können Nutzer auch Pornografie oder religiöse Inhalte melden

Bislang können Nutzer in Deutschland über die "Beitrag-melden"-Funktion lediglich folgende Gründe für ihren Einwand angeben:

  • "Es ist nervig oder uninteressant"
  • "Es sollte meiner Meinung nach nicht auf Facebook sein"
  • "Es handelt sich um Spam"

In den USA gibt es zusätzlich Antwort-Optionen für Pornografie, Gewalt oder Konflikte mit persönlichen Überzeugungen wie beispielsweise religiöse Inhalte.

Schwarmintelligenz soll vor Missbrauch schützen

Ob ein Link von Facebook als Falschmeldung markiert wird, wird aber voraussichtlich nicht von Mitarbeitern des sozialen Netzwerks persönlich überprüft werden. Facebook verlässt sich auf die Intelligenz der Menge: "Geschichten, die Betrugsversuche oder irreführende Nachrichten enthalten, werden zweieinhalb mal öfter reklamiert als Links auf andere Nachrichteninhalte", schreibt Facebook in einem Blogbeitrag. Der reklamierende Nutzer muss seinen Vorwurf nicht beweisen, eine Prüfung findet nicht statt.

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