Weßling:Demonstration vor Weßlinger Rathaus

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Naturschützer aus Wörthsee und Weßling protestieren gegen den Bau der Umfahrungsstraße

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Sie wollen nicht aufgeben. Das haben sie schon am Dreikönigstag angekündigt. Deshalb haben am Dienstagabend vor der Sitzung des Weßlinger Bauausschusses etwa 20 Mitglieder des Bunds Naturschutz (BN) aus Weßling und Wörthsee gegen den Bau der Umfahrung noch einmal demonstriert. Nicht im Rathaus, sondern auf dem kleinen Parkplatz vor dem Gebäude. Gleich zwei Polizeistreifen waren im Einsatz und schauten darauf, dass sich die Demonstranten an die Auflagen hielten. Die wichtigste lautete, wie der Wörthseer BN-Vorsitzende Kurt Heine gleich am Anfang den Teilnehmern mitteilte: "Wir dürfen den Weg zum Rathaus nicht blockieren." Das wurde auch eingehalten, sodass die Gemeinderäte ohne Behinderung in die Sitzung eilen konnten. Vom Rathausbalkon schaute kurz auch Bürgermeister Michael Muther herab.

"Das ist heute ein trauriger Tag", sagte Kurt Heine und spielte damit auf die Baumfällarbeiten in Mitterwies für den Bau der Straße an. Diese haben am Montag begonnen. Auch die Wörthseerin Dagmar Hoppe, die schon gegen den Bau der Autobahn bei Schluifeld in den Neunzigerjahren kämpfte, hatte auf ihrer Protesttafel stehen: "Ich bin traurig." Auch wenn die Aussichten nicht gerade gut sind, die Umfahrung im allerletzten Moment zu verhindern, wollen die Naturschützer nicht aufgeben. So ist eine Petition an den Landtag in Vorbereitung. "Es fehlen nur noch die Unterschriften", sagte Heine. Hoffnung macht ihnen auch, dass die Staatsregierung den Ausbau der Bundesstraße 15 in Richtung Rosenheim aufgegeben hat. So was müsse doch auch einmal hier passieren, meinte Heine.

Wollen weiter gegen die Weßlinger Umfahrung kämpfen: Die Naturschützer am Dienstagabend vor dem Weßlinger Rathaus. (Foto: Georgine Treybal)

Zudem gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde, deren Adressat die Regierung von Oberbayern ist und die sich gegen die Straßenbaubehörde richtet. Laut Heine sollen die "artenschutzrechtlichen Vorabmaßnahmen" etwa für die Fledermäuse noch immer nicht fertig sein. Diese hätten vor Baubeginn der Straße abgeschlossen sein sollen, so der Wörthseer Naturschützer. "Wenn sie die Straße so bauen, wie sie beim Artenschutz vorgehen, können wir uns auf was gefasst machen." Klar ist, dass es nicht die letzte Demonstration vor dem Weßlinger Rathaus sein wird. Vor der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag werden die Naturschützer wieder protestieren.

© SZ vom 22.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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