Mitgliederversammlung:Millionenspende für den klammen HSV

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Der elde Spender des HSV: Ex-Aufsichtsratschef Alexander Otto. (Foto: dpa)
  • Der Hamburger SV erhält eine Zehn-Millionen-Euro-Spende für den Bau des Nachwuchszentrums.
  • Indes gibt der Verein ein dickes Minus bekannt.
  • Jens Meier ist neuer Präsident des Vereins.

Das steckt hinter der Millionenspende

Der ehemalige Aufsichtsrats-Chef Alexander Otto (47) spendet dem Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zehn Millionen Euro für die Realisierung des neuen Nachwuchsleistungszentrums. Damit legte der Unternehmer die Basis für den Bau des geplanten HSV-Campus in diesem Jahr. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2017 geplant.

"Das ist wirklich ein großer Schritt in der Entwicklung des HSV", sagte Klubchef Dietmar Beiersdorfer bei der Mitgliederversammlung am Sonntag: "Ich kann es kaum erwarten, bis der erste Bauabschnitt fertiggestellt ist." Zuletzt wurde der Baubeginn immer wieder verzögert, weil die Finanzierung des Projekts nicht gesichert war. "Ich bin überzeugt, dass die Weichen beim HSV mit der jetzigen sportlichen Leitung und dem Campus für eine erfolgreiche Zukunft gestellt sind", sagte Otto.

6,6 Millionen Euro Verlust

Indes gab der Klub bekannt, dass der HSV das Geschäftsjahr 2013/14 mit einem Minus von 6,6 Millionen Euro abgeschlossen hat. Damit machten die Hanseaten im vierten Jahr in Serie einen Verlust. Einem Gesamtvermögen von 144 Millionen Euro stehen Verbindlichkeiten von knapp 100 Millionen Euro gegenüber. Die Eigenkapitalquote der HSV-Fußball-AG liegt bei rund elf Prozent.

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Die Beteiligung von Milliardär Klaus-Michael Kühne, der zuletzt für 18,75 Millionen Euro Anteile an der HSV-AG erworben und zudem für 16 Millionen Euro die Namensrechte an der Arena für die nächsten vier Jahre gesichert hatte, sind in diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt. "Wir schwimmen nicht in Geld, aber haben die finanzielle Basis des Vereins stabilisiert", sagte Beiersdorfer, der zudem dazu aufrief, die "verinnerlichte Depression der vergangenen Jahre" abzustreifen: "Wir hatten uns ans Verlieren gewöhnt. Das wollen wir ändern. Wir müssen fleißig und gierig sein, um uns zu verbessern."

Jens Meier ist neuer Präsident

In einem formellen Akt wurde zudem Jens Meier zum neuen Präsidenten gewählt. Der 48 Jahre alte Chef des Hamburger Hafens wurde mit 84,5 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Carl Jarchow gewählt. Zudem erhält Meier laut Satzung einen Posten im Aufsichtsrat der Profi-Fußball-AG des Bundesligisten. "Ich werde mich für ein Miteinander einsetzen. Mit mir wird es kein Nachtreten geben, auch kein Zurück in die Vergangenheit", sagte Meier: "Ich beschäftige mich mit der Zukunft." Meier war vor der Ausgliederung der Profiabteilung im Sommer für kurze Zeit Aufsichtsrats-Chef des Fußball-Bundesligisten.

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