Wahl in Griechenland:Tsipras als Ministerpräsident vereidigt

  • Syriza-Chef Alexis Tsipras ist als Ministerpräsident Griechenlands vereidigt worden. Bei der Zeremonie am Sitz des Staatspräsidenten in Athen versprach Tsipras am Montag, die Interessen des griechischen Volkes zu wahren.
  • Einen Tag nach der Parlamentswahl steht auch die neue Regierungskoalition in Griechenland.
  • Panos Kammenos, Chef der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen, verkündete nach dem Gespräch mit Wahlsieger Alexis Tsipras vom Linksbündnis Syriza die neue Koalition.
  • Wenig später bestätigt ein Syriza-Sprecher die Zusammenarbeit.

Syriza-Chef Alexis Tsipras legt Amtseid ab

Der Vorsitzende der griechischen Linkspartei Syriza, Alexis Tsipras, ist als neuer Ministerpräsident Griechenlands vereidigt worden. Einen Tag nach dem Erfolg seiner Partei bei der vorgezogenen Parlamentswahl legte Tsipras am Montag in Athen den Amtseid vor Präsident Karolos Papoulias ab, wobei er auf die religiöse Eidesformel verzichtete. Bei der Zeremonie versprach Tsipras, die Interessen des griechischen Volkes zu wahren.

Syriza koaliert mit Rechtspopulisten

Syriza wird eine Koalition mit der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (Anexartiti Ellines, Abkürzung: Anel) bilden. "Wir haben uns geeinigt", sagte Syriza-Sprecher Panos Skourletis der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte Rechten-Chef Panos Kammenos die Zusammenarbeit verkündet.

"Von diesem Moment an gibt es eine Regierung", sagte Kammenos. Seine Partei werde bei einer Vertrauensabstimmung für den "neuen Regierungschef Alexis Tspiras" stimmen.

Zwei Parteien von entgegengesetzten Enden der Parteienlandschaft

Die beiden Parteien liegen an gegenüberliegenden Enden des politischen Spektrums. Sie verbindet die Kritik an dem internationalen Hilfsprogramm der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds. Die Unabhängigen machen sich zudem insbesondere für ein hartes Vorgehen gegen die illegale Einwanderung stark.

Syriza verpasste um zwei Sitze die absolute Mehrheit

Nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen lag Syriza bei 36,3 Prozent und 149 Mandaten im neuen Parlament. Für die Bildung einer Regierung sind 151 der 300 Parlamentssitze nötig. Die Unabhängigen Griechen lagen bei 4,8 Prozent und 13 Mandaten. Die konservative Nea Dimokratia des bisherigen Ministerpräsidenten Antonis Samaras landete mit 76 Sitzen weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Nach dem Sondierungsgespräch mit Anel-Chef Kammenos wollte Tsipras am Montag auch noch mit dem Chef der proeuropäischen Partei To Potami, Stavros Theodorakis, sprechen.

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