Dschungelcamp-Nachlese: Tag 11:Happy Ends im Streichelzoo

Dschungelcamp, RTL, Rolfe Scheider

Rolfe Scheider spricht gern mit sich selbst. Über Maden.

(Foto: SZ.de/Katharina Bitzl/RTL)

Tag 11 ist ein Tag voller Happy Ends: Das abgewählte Model Sara feiert seine Wiedervereinigung mit Bier, Pommes und Mama. Der polyglotte Rolfe entpuppt sich als Sterntalerkönig. Alle lieben und werden geliebt. Und dann muss noch nicht mal jemand gehen. Make Love not Quote.

Eine Einzelkritik in Tieren.

Von Lena Jakat

Wer fällt auf im TV-Dschungel?

16 Tage, elf Möchtegern-Promis, eine Dschungel-Kulisse - und zwei Strippenzieher im Baumhaus. Ich bin ein Star - Holt mich hier raus! (RTL) geht in die neunte Runde. Wer ist dieses Jahr als Zicke besetzt? Wer spielt Psychospielchen? Und was steht bei der Ekelprüfung auf dem Menü? Süddeutsche.de sagt jeden Morgen, wer aufgefallen ist: in der täglichen Einzelkritik zum Dschungelcamp.

Der Krebs (Rolfe)

Erweist sich als so anpassungsfähig wie kaum ein zweites Tierchen zwischen Land und Wasser (Französisch und Kölsch), auch wenn er häufig zum Luftholen an die Wasseroberfläche muss. Krebs Rolfe flitzt durch die Dschungelprüfung und überwindet mit tänzelnder Eleganz die größten Hindernisse. Sein Panzer: Selbsthypnose durch buddhistische Mantren. "So und jetzt hier, aha. Aha, Maden, sehr schön. Aha, gut." Das Schalentier ist schwerer zu knacken als erhofft. "Wir hätten ehrlich gedacht, du hast ein bisschen mehr Angst", trauert Moderatorin Sonja Zietlow. I wo, lächelt der Krebs. "Jedes Tier war toll!" Twitter hat übrigens festgestellt: Der Krebs war in seinem früheren Leben ein Lemur.

Der Aal (Tanja)

Wie niest ein Aal? Dass dies zu den letzten Mysterien des Dschungels gehört, ist auch dem Umstand zu verdanken, dass Aale wie Tanja nur selten krank werden. Und falls doch, helfen die Klatschzeitschrift inTouch und der Sugardaddy, der die Berufsschulaufgaben erledigt. Rasche Genesung garantiert: In der Mall noch ein Kleidchen eingesackt und schon schlängelt sich der Aal - wenn auch ständig unter Strom, so doch friedlich - weiter durch sein Dasein. Dass er das immer lautlos tut, ist allerdings Wunschdenken. Muss am tropischen Klima liegen.

Das Babykrokodil (Walter)

"Die letzten Jahre waren nicht leicht für uns. Den Dschungel schaffst du auch noch": Walter hört's - die Zeilen, die seine Frau Annette per Brief in den Dschungel schickte - und heult los wie das Krokodil aus Rolfes Dschungelprüfung. Ein fies wirkendes Tierchen mit riesigen Tränen. Walter flennt und flennt. Zieht man auch noch seine poetische Ansprache im Zuschauerwerben ("Ich bin euer Dschungelkönig // bitte gebt mir nicht zu wenig // ruft weiter für mich an //und hängt die 11 hinten dran") in Betracht, wäre die Geschichte von Krokodilstränen-Walter ideal für ein Remake von "Ferdinand der Stier".

Der Waran (Aurelio)

Im Schwanzlängen-Wettbewerb (metaphorisch natürlich) ist diese Echse der einzig ernstzunehmende Konkurrent von Kroko-Walter. Die Spezies waranus aurelius ist nach Saras Abschied (die jetzt Australien fickt, metaphorisch natürlich) allein wie einige anverwandte Arten für das verbale Aas im Dschungel verantwortlich: "Nur große Brüste allein bringen es nicht." Ein Einzelgänger (bekam als einziger in der Post statt eines Liebesbriefs eine Dosis Yo-yo-bro-Testosteron), wirkt das Tier mit dem schillernden Panzer durchaus aggressiv. Krebschen Rolfe kann er jedoch nicht aus der Ruhe bringen.

Die fauchende Schabe (Rebecca) und der Skorpion (Maren)

Die Schabe, die zwischen den Szenen der "Handlung" immer mal wieder eingeblendet wird, um ihr stechendes Fauchen abzusondern, hat rotes Haar - ihre Tochter Rachel nennt das Fauchen "Schubrakete". Gerichtet ist Rebeccas Verbalkanone meist auf Krokodil Walter. Um dem alten Räuber sein Ansinnen auf die Dschungelkrone auszutreiben, schließt die Schabe schon mal eine Allianz mit Skorpion Maren, der seinerseits gern ein bisschen Gift verspritzt. Der Grund: Walter, das Krokodil, wanzt sich ganz unbemerkt an die jungen Aale im Ökosystem heran (Maren über Tanja "So naiv war ich nicht"). So wie Krokodile das in trüben Gewässern nun einmal tun.

Aber noch schlimmer: Walter, der sich selbst als Sternekoch bezeichnet - welche Anmaßung! ("Es ist ganz, ganz schwierig, einen Stern zu ergattern") - kocht nicht nur nicht gut. Er kocht einfach gar nicht! Skorpion und Schabe sind empört. Gut, so richtig viel gab es es bisher ja auch nicht zu kochen. Dank des buddhistischen Krebses dürfen sich die Dschungelbewohner nun aber auf ein Fünf-Sterne-Menü freuen. Leg los, Walter! Die Krabbeltiere besorgen den Abwasch.

Die Spinne (Jörn)

Wie jetzt, war die auch da?

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