Wechsel im Siemens-Vorstand:Kaeser festigt seine Macht

  • Joe Kaser baut seinen Vorstand um. Der Siemens-Chef baut damit seine Macht im Unternehmen weiter aus.
  • Die Zahlen für das vergangene Quartal sind für das Unternehmen wenig erfreulich: Der Gewinn brach um ein Viertel ein.

Wechsel im Management

Siemens-Chef Joe Kaeser baut das Management des Konzerns um und holt Vertraute in den Vorstand. Hermann Requardt tritt als Chef von Siemens-Healthcare ab (Mitteilung als PDF). Janina Kugel, eine Vertraute von Kaeser, übernimmt das Personal-Ressort von Vorstandsmitglied Siegfried Russwurm, der sich künftig um die Medizintechnik kümmert. Er könnte somit mittelfristig Chef eines börsengelisteten Medizintechnik-Unternehmens werden.

Den Konzern zum Monatsende verlassen wird Siemens zufolge auf eigenen Wunsch der Chef der Division Power and Gas, Roland Fischer. Dessen Geschäfte übernehme kommissarisch Siemens-Vorstandsmitglied Lisa Davis, bis über die Nachfolge entschieden sei. Im siebenköpfigen Vorstand des Dax-Konzerns sitzen damit künftig wieder zwei Frauen.

Gewinneinbruch im vergangenen Quartal

Siemens legte zudem Quartalszahlen vor: Der Gewinn ist im vergangenen Quartal vor allem wegen Sondereffekten um ein Viertel abgesackt. Das Ergebnis nach Steuern ging auf knapp 1,1 Milliarden Euro zurück. Während die Umsätze um drei Prozent auf 17,4 Milliarden Euro stiegen, sank der Auftragseingang um 13 Prozent auf etwa 18 Milliarden Euro.

Für den Gewinnschwund machte Siemens unter anderem eine veränderte Zinslage und Schwankungen bei Finanzinstrumenten verantwortlich. Dies riss in die hauseigene Vermögensverwaltung ein Loch von 123 Millionen Euro. Operativ lief es für die Münchner in den einzelnen Konzernsparten unterschiedlich. Während das Geschäft mit Energietransfertechnik und Windanlagen brummte, hatten Medizintechnik und die Kraftwerks- und Gassparte (Power & Gas) mit Rückgängen zu kämpfen.

Niederiger Ölpreis macht Probleme

Siemens-Chef Joe Kaeser deutete weitere Einschnitte in dem Geschäft mit Kraftwerkstechnik an. "Power and Gas benötigt ein deutlich weitreichendes Konzept, um längerfristig zu den früheren Margen zurückzukehren", erklärte er. Die Sparte hat mit den Folgen des schwindenden Ölpreises zu kämpfen. Siemens will bisher bereits rund 1200 Stellen in dem Geschäftsfeld abbauen.

Für das erste Quartal zeigte sich Kaeser zufrieden. "Die meisten unserer Geschäfte haben sich im Rahmen unserer Erwartungen entwickelt", sagte er. Für das Gesamtjahr bekräftigte er, strebe er einen Gewinn je Aktie um mindestens 15 Prozent an.

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