Fifa-Bericht zu Transfers:3,62 Milliarden Euro für Fußballer

Fifa-Bericht zu Transfers: In Spanien heißt es, die 30 Millionen für Toni Kroos seien ein Schnäppchen. In der Bundesliga ist das der drittgrößte Transfer der Geschichte.

In Spanien heißt es, die 30 Millionen für Toni Kroos seien ein Schnäppchen. In der Bundesliga ist das der drittgrößte Transfer der Geschichte.

(Foto: AFP)

Nach einem Fifa-Bericht geben Fußballklubs weltweit so viel Geld für neue Spieler aus wie nie zuvor, die Bundesliga ist hier längst nicht auf Rang eins. Dirk Nowitzki und die Mavericks verlieren in der NBA zum dritten Mal in Serie. Miroslav Klose erreicht mit Lazio Rom das Pokal-Halbfinale.

Transferausgaben im Fußball: Weltrekord bei den Transfers im Profifußball: Im vergangenen Jahr gaben die Klubs weltweit 3,62 Milliarden Euro für neue Spieler aus, insgesamt wechselten 13.090 Profis den Verein. Im Vergleich zu 2013 stiegen die Ausgaben um 70 Millionen Euro. Das steht im "Global Transfer Market Report 2015" des Weltverbands FIFA. Die deutschen Profiligen (Bundesliga und 2. Liga) gaben für 356 Spieler (plus 4 im Vergleich zum Vorjahr) insgesamt 291 Millionen Euro aus (plus 66 Millionen Euro). Das ist aber kein Vergleich zu England und Spanien. Die Engländer haben 1,04 Milliarden Euro für 585 Spieler ausgegeben, die Spanier 624 Millionen Euro für 346 Profis.

Auf Platz vier folgen die Italiener, die 273 Millionen Euro in 387 Spieler investiert haben. Dass der italienischen Fußball nicht mehr aus Rosen gebettet ist, zeigt der Rückgang der Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 178 Millionen Euro. Bei den Einnahmen aus Transfers liegt Deutschland nur auf dem achten Platz mit 143 Millionen Euro (plus 10 Millionen Euro). Das macht bei der Verrechnung mit den Ausgaben ein Defizit von 148 Millionen Euro. Im Übrigen wurden in Deutschland genauso so viele Spieler gekauft wie verkauft (356). Die höchsten Einnahmen verzeichneten die Spanier (594 Millionen Euro) vor den Engländern (466 Millionen Euro). Vor Deutschland liegen noch Portugal (388 Millionen Euro), Frankreich (282 Millionen Euro), Italien (254 Millionen Euro), Brasilien (197 Millionen Euro) und die Niederlande (152 Millionen Euro).

Basketball, NBA: Basketballer Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks stecken in der Krise. Gegen die Memphis Grizzlies kassierten die Texaner mit 90:109 die dritte Niederlage nacheinander und rutschten im Westen der NBA auf Platz sechs ab. Nowitzki spielte 29:20 Minuten, blieb weit unter seinen Möglichkeiten und kam auf elf Punkte und fünf Rebounds. "Wir haben gerade offensichtlich nicht unsere beste Zeit, aber wir müssen weiter kämpfen", sagte Nowitzki: "Es ist erst Januar. Wenn so etwas direkt vor den Play-offs passiert, würde ich mir Sorgen machen." Erstmals in dieser Saison verloren die Mavericks dreimal in Folge. Mit 30 Siegen bei 16 Niederlagen hat der Meister von 2011 allerdings noch Vorsprung auf die Phoenix Suns (26:20), die Rang acht und damit den letzten Play-off-Platz belegen.

Fußball, Italien: Weltmeister Miroslav Klose hat mit Lazio Rom das Halbfinale im italienischen Fußball-Pokal erreicht. Der Hauptstadtklub setzte sich am Dienstagabend in der Runde der besten acht Teams mit 1:0 (1:0) beim AC Mailand durch. Den entscheidenden Treffer erzielte Lucas Biglia in der 38. Minute per Handelfmeter. Klose vergab in der Anfangsphase eine gute Chance, als er Milans Keeper Christian Abbiati umkurvte, aber aus spitzem Winkel verzog. Nach dem schlechten Jahresstart in der Serie A verschärfte sich durch das Pokalaus die Misere bei Mailand und Trainer Filippo Inzaghi.

Fußball, England: Drei Tage nach dem peinlichen Aus im FA-Cup hat der FC Chelsea zumindest die zweite Chance auf einen nationalen Pokal gewahrt. Ohne André Schürrle zogen die Londoner durch das 1:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung gegen FC Liverpool im Halbfinal-Rückspiel in das Endspiel um den Ligapokal ein. In der 94. Minute erzielte Verteidiger Branislav Ivanovic am Dienstag den entscheidenden Treffer per Kopf. Das Hinspiel endete 1:1, im englischen Pokal gibt es keine Auswärtstorregel. Bei Chelsea stand Schürrle, der zuletzt mit einem Wechsel zum VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht wurde, nicht im Kader. Mit einem 2:4 hatte sich Chelsea jüngst im FA-Cup gegen Drittligist FC Bradford blamiert. Im zweiten Halbfinale des Ligapokals stehen sich am Mittwoch Sheffield United und Tottenham Hotspur gegenüber, Drittligist Sheffield hatte vor einer Woche auswärts nur knapp mit 0:1 verloren. Das Finale findet am 1. März in London statt.

Volleyball, Champions League: Der deutsche Volleyball-Meister Berlin Recycling Volleys und der VfB Friedrichshafen haben in der Champions League den Sprung in die erste K.o.-Runde geschafft. Berlin gewann beim slowenischen Meister ACH Volley Ljubljana im sechsten und letzten Vorrundenspiel 3:0 (25:17, 25:22, 25:19) und beendete die Gruppe C mit 14 Punkten auf dem zweiten Platz. Friedrichshafen verlor gegen Zenit Kasan aus Russland zwar mit 0:3 (21:25, 22:25, 22:25), wurde aber trotzdem Zweiter (10 Punkte) in der Gruppe D. Für die erste Play-off-Runde qualifizierten sich die sieben Gruppensieger und die fünf besten Zweitplatzierten, zu denen auch die Berliner gehören. Friedrichshafen musste nach der Niederlage zunächst noch zittern, buchte jedoch schließlich knapp als fünftbester aller Zweitplatzierten seinen Platz unter den besten zwölf Mannschaften.

Fifa, Sepp Blatter: Nach der angekündigten Kandidatur von Michael van Praag gibt der Spielerberater Mino Raiola seine Überlegungen von einer eigenen Bewerbung für das Amt des Fifa-Präsidenten auf. "Mit van Praag haben wir jemanden mit einem besseren Netzwerk, mehr Geduld und mehr Geschicklichkeit", sagte Raiola am Dienstag beim TV-Sender NOS über den Chef des Königlich-Niederländischen Fußball-Verbands. "Da mache ich gerne Platz für ihn."

Der Agent von Zlatan Ibrahimovic und Mario Balotelli hatte sich zuletzt selbst ins Spiel gebracht und dabei Kritik an der Amtsführung von Weltverbandspräsident Joseph Blatter geübt. "Es ging nicht um sich selbst, sondern um einen guten Kandidaten für die Fifa-Präsidentschaft. Dieser gute Kandidat ist nun da", sagte Raiola nun. Es war mehr als fraglich, ob der Niederländer überhaupt die nötige Unterstützung von fünf Verbänden für die Zulassung zur Wahl am 29. Mai bekommen hätte. Van Praag verfügt über diese Zusagen und hat seine Kandidatur am Montag bekanntgegeben.

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