Islamisches Zentrum Erding:Viel zu tun

Islamisches Zentrum Erding: Das Islamische Zentrum Erding beginnt mit dem Umbau des alten Stadttheaters zur Moschee

Das Islamische Zentrum Erding beginnt mit dem Umbau des alten Stadttheaters zur Moschee

(Foto: Renate Schmidt)

Der Pfeil nach Mekka ist schon eingezeichnet: Das Islamische Zentrum Erding beginnt mit dem Umbau des alten Stadttheaters zur Moschee. Bis aber die ersten Gläubigen auch wirklich beten können, wird sich noch einiges tun müssen.

Von Mathias Weber, Erding

Der Pfeil nach Mekka ist schon eingezeichnet, theoretisch wissen die Mitglieder des Islamischen Zentrums in Erding also schon, in welche Richtung der Gebetsraum ihrer neuen Moschee ausgerichtet sein wird. Bis aber die ersten Gläubigen auch wirklich beten können, wird sich noch einiges tun müssen in den neuen Räumen des Vereins im ehemaligen Stadttheater in der Langen Zeile.

Denn die Räumlichkeiten sind derzeit in keinem guten Zustand, und die Renovierungsarbeiten haben gerade erst begonnen. Nachdem nun endlich die lange ersehnte Genehmigung durch die Stadt gekommen ist, können die Gemeindemitglieder damit anfangen, das ehemalige Theater in ein kleines muslimisches Zentrum zu verwandeln - im Zentrum der Stadt und damit im Zentrum der Gesellschaft. Im Theater selbst - ein Raum mit mindestens 80 Quadratmetern Größe und acht Meter hohen Decken - wird nach und nach die Theatertechnik sowie sonst Überflüssiges ausgebaut. Der im Moment arg düstere Raum wird weiß gestrichen, natürlich wird Teppich ausgelegt. Dem muslimischen Traditionen zufolge wird kein religiöser Schmuck angebracht, nur Schriftzüge mit dem Namen Allahs sind erlaubt.

Neben dem großen Hauptraum wird ein Gebetsraum für Frauen eingerichtet. Die Bar im Stil der achtziger Jahre verschwindet aus dem ehemaligen Foyer, das zu einer Cafeteria und einem Aufenthaltsraum wird. Mitglieder hat der das Zentrum um die 130, wie der Vorsitzende Ali Kemal Imamoglu sagt. Doch nicht alle werden täglich in der Langen Zeile beten, Imamoglu erwartet vielleicht zehn Betende an einem durchschnittlichen Tag, zum Freitagsgebet werden es aber mehr sein, an besonderen Feiertagen noch viel mehr. Die neuen Räumlichkeiten des Islamischen Zentrums sind weit größer als die alten, die sich nur wenige Schritte entfernt Am Rätschenbach befinden. Dementsprechend wird der Verein ein wenig mehr an Miete zahlen müssen, sagt Imamoglu, aber das sei verkraftbar. Die Stadt komme der Gemeinschaft sowieso entgegen, und man spare sich viel Geld durch die ehrenamtliche Hilfe der Gemeindemitglieder, die jetzt beim Umbau mit anpacken.

Aus dem alten Gemeindezentrum Am Rätschenbach mussten die Mitglieder ausziehen. Die Räumlichkeiten gehören Hugo Gruber, dem Chef des gleichnamigen Gewandhauses. Der hatte Eigenbedarf angemeldet, zeigte sich geduldig mit der Gemeinde, aber klar war, dass sich die Gläubigen eine neue Moschee würden suchen müssen. Was nun mit dem Zeughaus Am Rätschenbach passiert, ist noch nicht klar. Hugo Gruber sagte kürzlich, dass er das Gebäude habe untersuchen lassen und dabei sei festgestellt worden, dass es statisch kaputt sei. Die alten Gemäuer dann aufwendig zu sanieren, "sei eigentlich unsinnig." Womöglich wird sich Erding also darauf einstellen müssen, dass an der Stelle ein Neubau entstehen könnte. Allerdings, sagt Gruber: Konkrete Pläne gebe es noch nicht.

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