Allstar Game der NBA:Nowitzki kriegt frei

Chicago Bulls v Dallas Mavericks

Zuletzt musste Dirk Nowitzki sich öfter ärgern: Seine "Mavs" verloren die vergangenen vier Partien.

(Foto: AFP)

Zwölf Mal war er dabei, wenn die Besten der Besten zum Spektakel antraten - diesmal muss Dirk Nowitzki beim Allstar Game der NBA zuschauen. Seine Absenz hat sportliche Gründe, aus deutscher Sicht lohnt sich das Event aber trotzdem.

Von Jonas Beckenkamp

In der Dokumentation "Der perfekte Wurf" über Dirk Nowitzki gibt es eine Szene, die zum Schmunzeln einlädt. Da gondelt der Basketball-Profi im Auto durch Dallas und sagt: "Es ist manchmal ein bisschen surreal, dass Leute von mir ein Autogramm oder Bilder wollen, weil ich ein bisschen einen Ball ins Netz schmeißen kann."

In seinem Leben hat der Würzburger schon eine Menge Bälle in Körben versenkt, er wurde dafür geehrt und bejubelt - zwölfmal luden ihn die Trainer der NBA zum Allstar-Spiel der besten Profis aus dem Osten und Westen ein. Nowitzki hat sich daraus nie sehr viel gemacht. Er ist keiner, der den Rummel braucht, die Show überließ er stets den anderen.

Der Rummel interessiert ihn wenig

Insofern wird es der 36-Jährige verkraften, dass er wie schon in seinem Verletzungsjahr 2013 nicht für das Event am 13. Februar in New York nominiert wurde. Die Coaches der Western Conference entschieden sich gegen den Dienstältesten der Dallas Mavericks und für jüngere Dunkingkünstler wie Russell Westbrook oder Dreierkönig Klay Thompson.

Bei der weltweit durchgeführten Fan-Wahl im Internet hatte es Nowitzki zuvor nicht in die Startaufstellung geschafft. Er kam dort in der West-Auswahl mit 209 557 Stimmen auf den 15. Platz. Einordnend ist zu sagen, dass es sich bei der Entscheidung keineswegs um einen "NBA-Hammer" (Bild-Zeitung) oder verschmähte Liebe handelt, sondern vielmehr um eine sportliche Selbstverständlichkeit.

Nowitzkis Rolle hat sich verändert, der Deutsche ist nach vielen anstrengenden Jahren etwas gemütlicher unterwegs - und erstmals seit Langem nicht mehr die allererste Angriffsoption seiner Mannschaft. Seine 18,6 Punkte sind der viertniedrigste Punkteschnitt einer langen Karriere, was nicht heißt, dass Nowitzki nicht mehr trifft.

Nowitzkis veränderte Rolle

Er wirft deutlich seltener auf den Korb, er hat sein Spiel angepasst und findet sich damit seltener in den Highlight-Videos der stärksten Basketballliga der Welt. Fliegertypen wie Blake Griffin oder Kevin Durant haben es da leichter, schließlich erzielen sie ihre Punkte meist über Ringniveau.

Alles halb so wild: Nowitzki wird das freie Wochenende nutzen, um sich eine Pause zu gönnen. Die strapazierten Gelenke machen beim Marathon von 82 Spielen in der regulären Saison ja einiges mit. Und vielleicht findet Deutschlands bester Basketballer Zeit, das Spektakel im Fernsehen zu verfolgen.

Es wird dort nämlich einen anderen deutschen Hingucker zu bestaunen geben: Dennis Schröder nimmt dank seiner Steigerung im zweiten NBA-Jahr an der "Rising Stars Challenge" teil. Der 21-jährige Regisseur der Atlanta Hawks tritt mit einer jungen NBA-Weltauswahl gegen eine Truppe ligabekannter US-Talente an. Auch er kann nämlich ganz passabel Bälle in Körbe werfen.

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