Mathias Döpfner interviewt Nile Rodgers:Endlich wieder Fan sein

Springer-Chef Mathias Döpfner

Nicht Chef, sondern Fan: Springer-Chef Mathias Döpfner.

(Foto: dpa)

Was passiert, wenn der Springer-Vorsitzende Mathias Döpfner den berühmten Gitarristen Nile Rodgers interviewt? Der Musiker palavert und der Kritiker bewundert - das ist manchmal sogar besser, als Chef zu sein.

Von Willi Winkler

Dass es der Chef kann, dass er genau genommen alles kann, versteht sich von selber, sonst wäre er ja nicht Chef geworden, sondern, sagen wir, ein einfacher Musikredakteur geblieben.

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, radikaler Umbauer seines Konzerns und deshalb nebenbei auch noch mehrfacher Aktienmillionär, wirkte einst als Musikkritiker bei der FAZ. Das war zwar im vorigen Jahrhundert, aber von Zeit zu Zeit muss sich auch ein Chef beweisen, dass er es noch kann und vor allem, dass er gar kein Chef ist, jedenfalls nicht immer.

Ehrfürchtig vor dem zahnlückigen Rodgers

In einem Video für die bei Springer erscheinende deutsche Ausgabe des Rolling Stone sitzt Döpfner mit Business-Anzug und schwarzer Krawatte ehrfürchtig Nile Rodgers gegenüber und lässt sich von dem reggaehaarigen zahnlückigen Musiker erzählen, wie es ist, mit heroinsüchtigen Eltern in der Bronx aufzuwachsen und sich stilistisch zwischen James Brown und Marvin Gaye entscheiden zu müssen.

Der Musiker palavert, der Kritiker bewundert, und für einen historischen Moment ist er nicht der Betreiber des Volksverdummungsorgans Bild, sondern ein schlichter Fan. Und Fan, da gibt's keinen Zweifel, Fan ist manchmal sogar besser als Chef.

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