Sonntagsspiele der Bundesliga:Højbjerg glänzt, di Santo zaubert

FC Augsburg v 1899 Hoffenheim - Bundesliga

Pierre-Emile Hojbjerg und seine Augsburger freuten sich trotz der Kälte: Gegen Hoffenheim gab es ein 3:1.

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Der FC Augsburg freut sich über das gelungene Debüt dees ausgeliehenen Pierre-Emil Højbjerg - gegen Hoffenheim gelingt ein 3:1-Erfolg.
  • Der SV Werder schafft mit einem 2:0 gegen Hertha einen wichtigen Sieg.
  • Zum Mann des Tages wird Stürmer Franco di Santo, der beide Treffer erzielt.
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Augsburg beeindruckt weiter

Der FC Augsburg hat den Schwung aus der Hinrunde ins neue Jahr mitgenommen und ist weiter ein Anwärter auf das internationale Geschäft. Gegen 1899 Hoffenheim setzte sich die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl in einer sehr intensiven und hochinteressanten Begegnung mit 3:1 (2:1) durch. Mit dem siebten Sieg im neunten Heimspiel hält das Überraschungsteam der Saison direkten Anschluss an die Champions-League-Plätze. Als Fünfter zog der FCA nach Punkten wieder mit Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 gleich. Die siebtplatzierten Kraichgauer verloren trotz einer keineswegs enttäuschenden Vorstellung den unmittelbaren Kontakt zu den Europa-League-Rängen.

Halil Altintop per Kopf auf Vorlage der sehr präsenten Bayern-Leihgabe Pierre-Emile Höjbjerg (39.) und Tobias Werner mit einem raffinierten direkten Freistoß (42.) sorgten durch einen Doppelschlag für eine Augsburger 2:0-Führung. Hoffenheims brasilianischer Nationalspieler Roberto Firmino verlängerte einen Standard von Pirmin Schwegler mit dem Kopf zum Anschluss (45.). In der Nachspielzeit hielt FCA-Torwart Alexander Manninger mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von David Abraham den Sieg fest (90.+2). Raul Bobadilla machte danach alles klar (90.+3).

Wie die Schwaben spielten

Der FCA entwickelte mit seiner gewohnt wuchtigen Spielweise im ersten Abschnitt mehr Durchschlagskraft, der technisch starken Mannschaft von Trainer Markus Gisdol kam dagegen der durch teils starken Schneefall schwierig zu bespielende Rasen nicht gelegen. Beide Teams waren zunächst auf Sicherheit und eine stabile Defensivorganisation bedacht, gestatteten sich nur vereinzelt Räume. Hoffenheim versuchte insbesondere durch schnelle Gegenstöße über das Offensivtrio Roberto Firmino, Kevin Volland und Anthony Modeste Wirkung zu erzielen, während Höjbjerg in seinem ersten FCA-Pflichtspiel immer wieder das Geschehen an sich riss und auch schon eine Reihe von Standards übernehmen durfte.

Bis zur ersten echte Torchance dauerte es aber fast 25 Minuten. FCA-Mittelfeldlenker Daniel Baier prüfte den gut reagierenden 1899-Torwart Oliver Baumann mit einem Flachschuss. Danach zielte Altintop (30.) freistehend erst zu ungenau, machte es aber später nach einer überragenden Eingabe von Höjbjerg besser. Insgesamt hatte die Weinzierl-Elf, bei der Markus Feulner den noch beim Afrika-Cup weilenden Abdul Rahman Baba als Linksverteidiger vertrat, ein klares Ballbesitzplus. Hoffenheims Nadelstichen fehlte oft die letzte Präzision, und defensiv schlichen sich wie beim zweiten Gegentreffer Nachlässigkeiten ein.

Warum Hoffenheim nicht mehr heran kam

Nach dem Wechsel suchte Gisdols Elf verstärkt den Weg nach vorne und drängte die Augsburger, die kurz vor der Pause Rückkehrer Dong-Won Ji für den verletzten Alexander Esswein brachten, phasenweise in die Defensive. Der FCA hielt dem Druck jedoch stand und ließ bis in die Schlussphase keine klaren Chancen zu. Bei Augsburg stach neben Höjbjerg auch Baier heraus. Hoffenheim hatte in Schwegler und Firmino seine auffälligsten Akteure.

Di Santo beglückt Bremen

Werder Bremen entwickelt sich unter Trainer Viktor Skripnik immer mehr zu einer Heimmacht in der Bundesliga. Die spielerisch überzeugenden Hanseaten feierten dank eines Doppelpacks ihres Top-Torjägers Franco Di Santo beim 2:0 (1:0) im Kellerduell gegen Hertha BSC ihren vierten Sieg in den vergangenen fünf Heimspielen. Damit sprang Werder vom Relegationsplatz auf Rang zwölf.

Die viel zu zaghaften Berliner von Trainer Jos Luhukay rutschen dagegen immer tiefer in den Tabellenkeller und bleiben der Lieblingsgegner der Bremer. Schon zum siebten Mal in Serie verließen die Hauptstädter das Weserstadion ohne einen Punkt. Der Argentinier Di Santo brachte die Gastgeber hochverdient nach einer Reihe von guten Gelegenheiten per Rechtsschuss in Führung (43.). In der 69. Minute sorgte der 25-Jährige per Seitfallzieher für die Entscheidung vor 40.187 Zuschauern und feierte nach seiner Knieverletzung mit seinen Saisontreffern sieben und acht ein glänzendes Comeback.

Zwei Neue in der Startelf

Skripnik hatte zwei seiner Winter-Einkäufe direkt in die Startelf beordert. Levin Öztunali (ausgeliehen von Bayer Leverkusen) sollte hinter den Spitzen wirbeln, Jannik Vestergaard in der Defensive für Sicherheit sorgen. Doch der stark aufspielende Ex-Hoffenheimer beschränkte sich nicht aufs Verteidigen und sorgte für den ersten Warnschuss (6.).

Die Hertha empfing die Angriffsversuche der stürmischen Bremer in einer neuen taktischen Struktur. Sebastian Langkamp, Kapitän Fabian Lustenberger und John Brooks bildeten eine Dreierkette vor Torhüter Thomas Kraft und wirkten in der Anfangsphase sicher. Doch offensiv kam von den Berlinern viel zu wenig. Werder schnürte die Hertha zunehmend ein und setzte die Vorgabe von Skripnik um, mit mehr Ballbesitz und aggressivem Zweikampfverhalten den Gegner unter Druck zu setzen.

Wie Bremen sich durchsetzte

Philipp Bargfrede per Fernschuss (20.) und Davie Selke aus 18 Metern (22.) kamen zu den nächsten guten Gelegenheiten. Doch die Hausherren konnten das hohe Tempo nicht permanent gehen und nahmen sich Mitte der ersten Hälfte eine kleine Auszeit, ehe Kraft erneut für die Hertha retten musste. Bargfrede prüfte den aufmerksamen Schlussmann aus rund 20 Metern (41.), bevor Di Santo traf.

Luhukay musste reagieren und brachte mit dem Seitenwechsel Marcel Ndjeng und Johannes van den Bergh, die Schwung in das lahmende Hertha-Spiel bringen sollten. Doch die erste gefährliche Szene gehörte wieder Werder. Zlatko Junuzovic, der sich später seine fünfte Gelbe Karte abholte, scheiterte aus der Distanz an Kraft (52.). Die Gäste hatten spielerisch kaum etwas zu bieten, und Werder verdiente sich den zweiten Treffer mit unermüdlichem Einsatz. Bei Werder waren Di Santo und der zweikampfstarke Vestergaard die stärksten Akteure, bei den Gästen überzeugte nur Kraft.

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