Asiatischer Laubholzbock:Kahlschlag gegen den Käfer

Einige Neubiberger müssen sich von Bäumen in ihrem Garten trennen: Von Rosenmontag an werden in der Gemeinde insgesamt 400 Bäume gefällt.

Jetzt wird es ernst, und einige Neubiberger müssen sich von Bäumen in ihrem Garten trennen: Von Rosenmontag an werden in der Gemeinde insgesamt 400 Bäume gefällt. Die betroffenen Grundstückseigentümer haben die Bescheide von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bereits erhalten. Im Herbst waren bereits 30 Bäume gefällt worden, die vom Asiatischen Laubholzbockkäfer befallen waren oder im Verdacht standen, befallen zu sein. Nun geht es vorsorglich an die potenziellen Wirtspflanzen, die im Umkreis von 100 Metern um die bisherigen Fundorte stehen. Zu den Bäumen zählen etwa Ahorn, Weide und Birke. Das Gebiet liegt im Wesentlichen im Bereich der Hohenbrunner, Haupt- und Kameterstraße. Die Besorgnis ist groß, weil bei den Fällungen wieder Spuren des Käfers gefunden werden könnten, wodurch sich das Fällgebiet ausweiten würde.

Kurz vor den Fällungen ruft die Bürgerinitiative "Gegen ALB-Traum Neubiberg" noch einmal zur Unterzeichnung ihrer Online-Petition auf, um noch zahlreiche Unterschriften zu sammeln, die dann Landwirtschaftsminister Helmut Brunner übergeben werden sollen. Mittlerweile hat die Initiative nach eigenen Angaben 2000 Unterstützer. In der Petition fordert die Vereinigung den Minister dazu auf, vorsorgliche Fällungen zu stoppen und Geld für Forschung in dem Bereich zur Verfügung zu stellen.

Auch die Gemeinde Neubiberg will sich mit den radikalen Methoden nicht zufrieden geben. Sie hat den Landwirtschaftsminister deshalb zu einem Gedankenaustausch in den Gemeinderat einzuladen. Der Minister wird nicht kommen, doch als sein offizieller Vertreter wird Jakob Opperer, der Präsident der LfL, den Gemeinderatsmitgliedern in der Sitzung am Montag, 23. Februar, Rede und Antwort stehen. Opperer wird als einer der Vertreter der LfL auch bei der Informationsveranstaltung der Gemeinde zum Laubholzbockkäfer am Donnerstag, 19. Februar, in der Aula der Grundschule Neubiberg dabei sein. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.

In der Gemeinde Feldkirchen wird es derweil zunächst keine großflächigen Fällungen geben. Im Dezember 2014 wurde erneut eine Larve des gefährlichen Krabblers an einem Feldahorn gefunden. Das Landwirtschaftsministerium habe der Gemeinde mitgeteilt, dass vorerst nur der akut befallene Baum gefällt und das Monitoring in der Befallszone intensiviert werde, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde. Eine Entscheidung über die Fällung weiterer Bäume werde solange zurückgestellt, bis die Ergebnisse des Monitorings vorliegen. Weil es sich nur um eine Larve gehandelt hatte, hatte die Gemeinde ein Positionspapier an den Landwirtschaftsminister geschickt. Darin wurde ein je nach Befallsintensität abgestuftes Vorgehen beschrieben und grundlegende Änderungen beim Monitoring, bei den Zuständigkeiten und der wissenschaftlichen Forschung gefordert.

Die Gemeinde begrüßt das Vorgehen des Ministeriums. Man hoffe, dass großflächige Fällungen dauerhaft vermieden werden können, heißt es in der Mitteilung. Das weitere Vorgehen soll in Kürze zwischen Kommune und Ministerium in einem Gespräch diskutiert werden.

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