Sonntagspiele der Fußball-Bundesliga:Paderborn kann noch gewinnen

Hannover 96 - SC Paderborn 07

Erstes Tor für Paderborn: Srdjan Lakic (Mitte).

(Foto: dpa)
  • Es ist der erste Sieg seit dem zehnten Spieltag: Der SC Paderborn dreht die Partie in Hannover und springt aus dem Tabellenkeller.
  • Der SC Freiburg beendet den Aufschwung bei Hertha BSC.
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So gewinnt Paderborn in Hannover

Dank eines Doppelschlages von Srdjan Lakic und Alban Meha hat der SC Paderborn ein schon verloren geglaubtes Spiel gedreht und seine Negativserie in der Fußball-Bundesliga beendet. Mit dem 2:1 (0:0)-Sieg bei Hannover 96 gelang dem zuletzt schwächelnden Aufsteiger nach zehn Spielen ohne Sieg wieder ein Dreier und der Sprung auf den zwölften Tabellenplatz. Lakic (72.) per Kopfball und Meha (79.) per Flatter-Freistoß erzielten am Sonntag die ersten Tore für die Ostwestfalen in diesem Jahr und verhinderten damit am 21. Spieltag auch den drohenden erstmaligen Absturz des Aufsteigers auf einen Abstiegsplatz.

Die Hannoveraner, die durch Marcelo (66.) vor 38 300 Zuschauern in Führung gegangen waren, warten hingegen weiter auf den ersten Sieg in der Rückrunde und nähern sich langsam den Abstiegsrängen - statt wie erhofft den Europapokalplätzen. Hannover gehört gemeinsam mit Schlusslicht VfB Stuttgart zum traurigen Klub der Sieglos-Teams in diesem Jahr.

Hannover setzte die Taktik von Trainer Tayfun Korkut durchaus um: Viel Ballbesitz von Anpfiff an. Nur die Effiktivität ließ zu wünschen übrig. Die erste Chance bot sich Jimmy Briand (10. Minute) nach einem Pass von Lars Stindl. SCP-Verteidiger Rafa Lopez - eine große Stütze seines Teams - klärte geschickt. Stindl (28.) hatte Pech, dass er mit einem artistischen Schuss seinen Kollegen Joselu anschoss, der zudem im Abseits stand, so dass der Abpraller nicht mehr verwertet werden konnte. Hannover setzte sein Spiel mit netten Ballstafetten fort ohne jedoch weitere zwingende Szenen im Strafraum kreieren zu können.

Paderborn agierte mit Konzentration auf die Defensive und tauchte nur selten vor dem Tor von Ron-Robert Zieler auf. Der Nationalkeeper parierte zweimal gegen Meha (22./42.) sowie bei einem Schuss von Süleyman Koc (32.) - wirklich bange musste den 96-Fans - unter ihnen Ex-Bundespräsident Christian Wulff - aber auch in diesen Situationen nicht sein. Korkut brachte für die zweiten Halbzeit Angreifer Artur Sobiech für Defensivmann Christian Schulz. Mehr nach vorne spielte aber nun Paderborn. Ein Schuss von Michael Heinloth (51.) aus guter Position flog über das Tor. Koc (64.) konnte sich fast schon als erster Paderborner Torschütze fühlen. Doch Miiko Albornoz kratzte den Ball noch von der Linie.

Praktisch im Gegenzug traf Marcelo für Hannover zur Führung. Paderborn schien wieder auf der Verliererstraße und hatte doch noch die Kraft zurückzuschlagen. Joker Lakic gelang per Kopfball der Ausgleich. Meha drosch einen Freistoß in die Maschen - Zieler machte dabei eine unglückliche Figur. Das lange Leiden der Paderborner hatte ein Ende.

Berlin verliert gegen Freiburg

Groß war die Euphorie bei Hertha BSC Berlin unter der Woche - und schon ist sie wieder passé. Das erste Heimspiel unter Interimscoach Pal Dardai ging völlig daneben, gegen den SC Freiburg stand es am Ende 0:2 (0:1). Felix Klaus (14.) und Maximilian Philipp (52.) mit seinem ersten Bundesligatreffer waren die Matchwinner für gnadenlos effektive Freiburger, die in der Tabelle an den Berlinern vorbeizogen.

Hertha, das bei Dardais Einstand vor einer Woche in Mainz (2:0) noch überzeugt hatte, zeigte sich vor 37.617 Zuschauern im Olympiastadion ähnlich ideenlos wie in den letzten Spielen unter Ex-Trainer Jos Luhukay. Dardai setzte im ersten Heimspiel unter seiner Regie auf Angriff. Der frisch gekürte Afrika-Cup-Sieger Salomon Kalou und Julian Schieber durften erstmals in dieser Saison von Beginn an auflaufen.

Schwere Fehler in der Defensive

Doch beim frühen 0:1-Rückstand befand sich die Defensive im Tiefschlaf: Zuerst agierte John Anthony Brooks zu zaghaft gegen Vorlagengeber Karim Guede, dann reagierte Marvin Plattenhardt zu langsam gegen Torschütze Klaus. Die Freiburger, die mit großen Personalsorgen nach Berlin gereist waren, beschränkten sich nun fast ausschließlich auf die Defensive. Dardai reagierte und beorderte Kalou vom rechten Flügel ins Sturmzentrum neben Schieber.

Der Druck der Hausherren wurde dadurch etwas stärker, wirklich zwingend war der Gastgeber aber nicht. Bis zum Halbzeitpfiff hatte sich Hertha trotz optischer Überlegenheit keine einzige nennenswerte Möglichkeit erspielt. Zur zweiten Hälfte verstärkte Hertha-Coach Dardai noch einmal die Offensive, für Nico Schulz kam Roy Beerens. Das Signal kam bei der Mannschaft zunächst an: Nur Sekunden nach Wiederanpfiff verpasste Kalou nach einer Hereingabe von Schieber nur um Fußbreite den Ausgleich.

Die Freiburger machten es besser: Mit ihrer zweiten Torchance erzielten sie ihr zweites Tor. Bei Philipps Kopfballtreffer sah Hertha-Verteidiger Plattenhardt erneut nicht gut aus. Auch nach dem 0:2 fiel den Hausherren kaum etwas ein, es gab zunehmend Pfiffe von den Rängen.

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