Neureuther und Dopfer im Slalom:Plötzlich jubeln sie doch

  • Sie liegen zurück, sie holen auf - und stehen gemeinsam auf dem Treppchen: Fritz Dopfer wird Zweiter im Slalom vor Felix Neureuther.
  • Nur der Franzose Jean-Baptiste Grange ist nicht zu bezwingen.
  • Zu den Ergebnissen geht es hier.

Doppelt belohnt

Fritz Dopfer schüttelte nur ungläubig den Kopf, Felix Neureuther schaute beglückt in den Himmel - mit Silber und Bronze im WM-Slalom im letzten Rennen der Ski-WM hatte kaum noch jemand gerechnet. 28 Jahre nach Slalom-Gold für Frank Wörndl und Bronze für Armin Bittner standen wieder zwei Sportler des Deutschen Skiverbandes gemeinsam auf einem WM-Podium. Geschlagen wurden die beiden Alpin-Asse am Sonntag nur vom Franzosen Jean-Baptiste Grange, der sich als Fünfter des ersten Durchgangs überraschend noch zum Weltmeister kürte. Der führende Titelverteidiger Marcel Hirscher aus Österreich schied im Schneegestöber von Beaver Creek aus.

"Echt cool"

"Vor zwei Wochen hätte ich mir das nie vorstellen können, dass ich das erleben darf. Silber - das hätte ich mir nicht erträumen lassen", sagte Dopfer in der ARD. Auch Neureuther war mit dem Ergebnis zufrieden, wenngleich er ein bisschen hin- und hergerissen wirkte. "Auf der einen Seite freue ich mich, auf der anderen Seite ist es so ein bisschen gemischt", sagte er: "Ich habe mich im zweiten Durchgang unheimlich gesteigert, im Endeffekt ist alles echt cool. Der Fritz und ich, wir beide auf dem Podium, das ist sehr schön. Heute wird sicher gefeiert."

Patzer der Konkurrenz

Als Sechster (Dopfer) und Siebter (Neureuther) des ersten Durchgangs brachten die beiden stärksten deutschen Skirennfahrer noch sensationelle Fahrten hinunter. Dazu kam die patzende Konkurrenz - als Titelverteidiger Hirscher auch noch ausschied, waren die Medaillen Nummer zwei und drei für den DSV bei den Titelkämpfen in den Rocky Mountains perfekt.

Auf den letzten Drücker hat der DSV seine Vorgabe damit noch erreicht. Als "historisches Herzschlagfinale" bezeichnete Alfons Hörmann, Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, die Dramatik zum Abschluss der WM. "Ich bin ehrlich tief bewegt", bekannte auch Alpindirektor Wolfgang Maier nach dem furiosen WM-Finale und meinte mit Blick auf Podiumsplätze für seine beiden Top-Athleten: "Wenn jetzt der eine drauf steht und der andere nicht - das hätte eine gewisse Bitternis gehabt, weil beide eine extrem gute Saison fahren." Doch dieses Szenario blieb aus. "Diesmal hatten wir das Glück, dass der Hirscher mal ausgelassen hat. Das habe ich mir fast nicht vorstellen können."

Auch Strasser jubelt mächtig

Linus Strasser beendete seine ersten Weltmeisterschaften auf einem guten 10. Platz und durfte im Ziel zurecht mächtig jubeln. "Ich habe es geschafft, wie ich es mir vorgestellt habe, wollte voll auf Angriff fahren, das ist aufgegangen", sagte der 22-Jährige. Auch Philipp Schmid trug als 17. zu einer starken Ausbeute zum Abschluss der 43. Titelkämpfe bei.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: