TV-Komödie "Zwei Familien auf der Palme":Sat 1 schenkt uns die heile Welt

'Zwei Familien auf der Palme' am 17. Februar in SAT.1

Alles ein bisschen albern: Mit "Zwei Familien auf der Palme" startet Sat 1 in seine neue FilmFilm-Reihe.

(Foto: obs)

In der Südsee geht es ums Glücklichsein: In einem albernen Sat-1-Film treffen nach einem Schiffbruch zwei ungleiche Familien aufeinander. Die Handlung ist so platt wie vorhersehbar.

Von Julia Weigl

Auf der einsamen Insel gibt es keinen Handyempfang. Dort, irgendwo im Indischen Ozean, sind sie nach einem Schiffbruch gestrandet, die Proll-Kowalskis aus Ost-Berlin und die Millionärsfamilie von Zangenheim aus Münchens Nobelviertel Grünwald. Zwei Familien, die denkbar wenig verbindet: Franky und Sandy mit Sohn Jochen sowie Hubertus und Renate mit Tochter Chiara.

Sat 1 startet mit der albernen Südseekomödie Zwei Familien auf der Palme in die neue Saison ihrer FilmFilm-Reihe und bleibt der gewohnten Mischung aus Romantik und Komik treu. Hinzu kommt das Abenteuer in der Südsee. Wie bereits im Kinoerfolg Türkisch für Anfänger landen zwei Familien auf einer Insel und finden dort zu sich selbst. Das Überleben in der Wildnis wird ganz beiläufig gemeistert. Feuer machen kann ja jeder und Gefahren drohen auch keine.

In der Südsee geht es nicht mehr um Geld, sondern ums Glücklichsein

Im Zentrum stehen stattdessen das Insel-Idyll und die Sehnsucht, aus dem Alltag auszubrechen. Eine Sehnsucht, die viele Menschen haben, wenn sie sich für ein dreimonatiges Sabbatical unbezahlten Urlaub nehmen, um in der Ferne Erholung zu finden.

In Zwei Familien auf der Palme wird besonders der erfolgreiche Banker Hubertus zu seinem Glück gezwungen. Eigentlich arbeitet er Tag und Nacht, hängt nur an seinem Smartphone. Doch hier - fernab des Drucks der Leistungsgesellschaft - erkennt er, dass er Frau und Tochter vernachlässigt hat. Er trägt sein hellblaues Hemd fortan offen, mit abgerissenen Ärmeln, dazu eine Hippie-Muschelkette und Dreitagebart. Endlich kann er wieder Emotionen und Intimität zulassen.

Gern sieht man Heio von Stettens Verwandlung zu, vom stocksteifen Millionär zum freundlichen Gutmenschen. B.J. Thomas' Hymne vom Glücklichsein, "Hooked on a Feeling", einst von David Hasselhoff gecovert, ist dafür der passende Soundtrack. Dieses Lied fasst in Worte, was Hubi und seine Familie auf der Insel leben: Alles locker in der farbenfrohen Südsee. So locker, dass ihnen natürlich ein selbst gebasteltes Floß die ersehnte Rettung bringen wird.

Die Handlung muss nicht überraschend sein. Der Testosteron gesteuerte Hahnenkampf zwischen Franky (Dirk Borchardt) und Hubertus ist nach einer harmlosen Prügelei auch schon beendet. So können sie es sich richtig gemütlich machen: Jede Familie bekommt ihre Strohhütte mit verspielten Muschelvorhängen, für die frisch verliebten Kids gibt's ein romantisches Baumhaus mit Meerblick.

Das Idyll ist perfekt. Die Alltagssorgen sind vergessen, ebenso der recht platt inszenierte Klassenkampf zwischen arm und reich. In der Südsee geht es nicht mehr um Geld, um materielle Werte, sondern um das Miteinander in der Gemeinschaft und das Glücklichsein.

Diese Sat 1-Komödie ist eben genau das, was sie verspricht: eine Flucht aus dem tristen Winter in die kunterbunte Südsee, in der die Welt noch in Ordnung ist, sodass die jungen Verliebten, Chiara und Jochen, auch nach der Rettung bleiben, freiwillig, gemeinsam im Paradies - und ohne Handyempfang.

Zwei Familien auf der Palme, Sat 1, 20.15 Uhr.

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