FC Bayern in der Ukraine:Guardiola warnt vor schnellen Stürmern

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"Wir müssen zwei super Spiele machen, aber wir sind bereit": Pep Guardiola warnt vor Schachtjor Donezk. (Foto: dpa)
  • Vor dem Champions-League-Spiel gegen Schachtjor Donezk im ukrainischen Lwiw zeigen sich die Spieler des FC Bayern besorgt über die Situation in dem Land.
  • Es sei laut FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge natürlich "keine normale Champions-League-Reise". Aber man müsse das ausblenden.
  • Trainer Pep Guardiola warnte seine Mannschaft vor den hervorragenden Spielern und den unglaublich schnellen Stürmern von Gegner Donezk.

FC Bayern vor Spiel gegen Schachtjor Donezk

Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola hat seine Mannschaft vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Fußball Champions League eindringlich auf die Stärke von Schachtjor Donezk hingewiesen. "Ich habe versucht, deutlich zu machen, wie schwer die beiden Spiele werden. Das ist Champions League", sagte er auf der Pressekonferenz im Spielort Lwiw (deutsch Lemberg). Donezk habe hervorragende Spieler und unglaublich schnelle Stürmer, sagte Guardiola über die mit 13 Brasilianern gespickte Mannschaft des ukrainischen Oligarchen Rinat Achmetow.

Ob der Spanier Xabi Alonso am Dienstag (20.45 Uhr MEZ) gegen den ukrainischen Meister spielt, entscheidet sich kurzfristig. Der defensive Mittelfeldspieler hatte am Samstag beim 8:0 gegen den Hamburger SV gefehlt. Alonso habe zwar trainiert. "Wir werden aber kein Risiko eingehen", meinte Guardiola. Stürmer Claudio Pizarro hat wegen muskulärer Probleme die Reise gar nicht erst angetreten.

Die Partie wird wegen der kriegerischen Konflikte im Osten des Landes nicht in Donezk, sondern im mehr als tausend Kilometer entfernten Lwiw ganz im Westen der Ukraine ausgetragen. "Die Sicherheit für alle Beteiligten ist gewährleistet", sagte eine Sprecherin der Europäischen Fußball-Union (Uefa). Das entscheidende Rückspiel findet am 10. März in München statt.

Zwischen Sport, Politik und Mitgefühl

Der FC Bayern München muss auf seiner kurzen Reise ins ukrainische Krisengebiet einen außergewöhnlichen Spagat bewältigen. Trotz der großen sportlichen Bedeutung für den deutschen Fußball-Rekordmeister drehen sich bei den Bayern-Spielern viele Gedanken um die tragischen Geschehnisse in der Ukraine.

Man sei "sehr besorgt" über die Situation, betonte Trainer Pep Guardiola. "Wir sind zwar Fußballspieler, aber wir sind erst Menschen. Das geht jedem ans Herz", ergänzte Arjen Robben vor dem Abflug. "Es ist schwer zu begreifen und ein eigenartiges Empfinden, gegen eine Mannschaft zu spielen, die in einem Kriegsgebiet beheimatet ist", sagte Thomas Müller und sprach von einem "komischen Gefühl", das ihn begleite. Deshalb, so Robben, könne man in so einer Ausnahmesituation da nicht hinfahren und das alles ausblenden.

Bayern-Gegner Donezk
:Vertriebene Bergarbeiter

Schachtjor Donezk war unter der Ägide des Oligarchen Rinat Achmetow ein Erfolgsprojekt, doch seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ist der Klub ohne Heimat. Vor dem Duell mit dem FC Bayern stellt sich die Frage, ob Schachtjor auch ein Klub ohne Zukunft ist.

Von Johannes Aumüller

Waffenruhe entspannt die Situation

Dass in der vergangenen Woche eine Waffenruhe vereinbart wurde, die seit Samstagnacht gilt, mache "die ganze Sache für uns natürlich ein Stück weit entspannter", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Es sei natürlich "keine normale Champions-League-Reise. Aber wir werden das ausblenden müssen und tun jetzt gut daran, die Politik Politik sein zu lassen". Für Rummenigge gehe die Champions League jetzt richtig los.

Die Bayern, die am Flughafen von einigen hundert ukrainischen Fans begrüßt wurden, halten sich in Lwiw nicht länger als nötig auf. Direkt nach dem Spiel geht es nach München zurück, die Ankunft ist für 2.30 Uhr geplant. Sogar auf das übliche Mitternachtsbankett verzichtet der Bundesliga-Spitzenreiter.

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