Lenggries:Tödlicher Unfall am Brauneck

Bei einem Zusammenstoß auf der Piste wird ein 26-jähriger Waakirchner schwer verletzt und stirbt

Von Wolfgang Schäl, Lenggries

Ein schwerer Skiunfall hat am Brauneck den Faschingsdienstag überschattet. Morgens, kurz nach Öffnung der Lifte, prallten dort ein Skifahrer und eine Skifahrerin so unglücklich zusammen, dass einer der beiden Beteiligten, ein 26-Jähriger aus Waakirchen, den Folgen des Unfalls erlag. Nach Angaben der Alpinen Einsatzgruppe aus Weilheim ereignete sich der Unfall gegen 8.50 Uhr auf der Abfahrt Lenggrieser Hang auf Höhe der Einfahrt zum Kothang. Eine 20-jährige Lenggrieserin war dort zusammen mit einer 18-Jährigen, ebenfalls aus Lenggries, auf der hinteren Brauneck-Abfahrt unterwegs. Beide fuhren den Lenggrieser Hang linksseitig an den Schneekanonen entlang abwärts. Beide bewegten sich laut Polizeiangaben mit mittlerer Geschwindigkeit talwärts, die zwei jungen Frauen sind den polizeilichen Ermittlungen zufolge versierte Skifahrerinnen.

Von hinten näherte sich in diesem Augenblick unvermittelt der 26-jährige Waakirchner mit hoher Geschwindigkeit und prallte auf Höhe der Einmündung der Einfahrt zum Kothang von hinten rechts gegen die 20-jährige Lenggrieserin, so dass beide stürzten. Die junge Frau überschlug sich mehrfach nach links über die Piste, während der Waakirchner nach rechts mit dem Oberkörper gegen eine Schneelanze geschleudert wurde, ein Rohr, das zum Beschneien der Piste verwendet wird. Dabei zog er sich schwerste Verletzungen zu. Der Waakirchner wurde von der alarmierten Bergwacht geborgen und nach Reanimation mit dem Rettungshubschrauber ins Unfallklinikum Murnau geflogen. Die 20-jährige Lenggrieserin kam bei dem Zusammenstoß mit leichten Blessuren davon. Die Skiausrüstungen der Beteiligten wurden zunächst sichergestellt.

Peter Lorenz, der Geschäftsführer der Brauneck-Bergbahnen, zeigte sich über den Vorfall am Dienstag sehr betroffen. "Klar steckt man so etwas nicht einfach weg." Er könne sich nicht erinnern, dass es in den vergangenen zwölf Jahren, in denen er als Geschäftsführer am Brauneck arbeitet, zu einem ähnlich gravierenden Vorfall gekommen sei. "Ich war selber grade am Hang unterwegs", schildert Lorenz seine Eindrücke. Er habe gesehen, wie der Verletzte mit dem Hubschrauber abtransportiert wurde. Besonders unübersichtlich war die Lage nach Lorenz' Aussage nicht. "Der Liftbetrieb beginnt normalerweise ja erst um 9 Uhr, da sind noch nicht viele Skifahrer unterwegs."

Auch wenn es in den vergangenen Jahren keinen vergleichbaren Unfall auf der Piste gegeben hat, so ist das Brauneck doch immer wieder Schauplatz von schlimmen Ereignissen, auch mit tödlichem Ausgang. Vor allem für Gleitschirmflieger hat sich der Berg in der Vergangenheit als verhängnisvoll erwiesen. So starb im Mai vergangenen Jahres ein 69 Jahre alter Holzkirchner, der nahe der Florihütte an einer 50 Meter hohen Felswand hängengeblieben war. Dabei hatte sich der Schirm eingeklappt. Schwere Verletzungen erlitt ein Gaißacher im Juli 2014 am Brauneck, als er beim Landeanflug auf eine Wiese in Bäumen hängen blieb und zu Boden stürzte. Im August stürzte ein Geländewagen am Brauneck von einem Forstweg in die Tiefe, weil der Fahrer betrunken war. Ein Münchner wurde dabei schwer verletzt. Im Jahr 2011 stürzte ein Wanderer im Brauneck-Gebiet in den Tod.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: