Kampf gegen IS:Irak plant Offensive gegen Mossul

Kampf gegen IS: Irakische Sicherheitskräfte präsentieren eine IS-Flagge, die sie in Gefechten nördlich von Bagdad erobert haben. (Archivbild von Oktober 2014)

Irakische Sicherheitskräfte präsentieren eine IS-Flagge, die sie in Gefechten nördlich von Bagdad erobert haben. (Archivbild von Oktober 2014)

(Foto: AP)
  • Die irakischen Streitkräfte werden nach Angaben des US-Militärs im Mai eine Offensive auf Mossul starten.
  • Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hatte die nordirakische Stadt im Juni 2014 fast ohne Gegenwehr eingenommen.
  • Die USA und die Türkei einigen sich darauf, 15 000 syrische Rebellen auszubilden und mit Waffen auszurüsten.
  • Streit herrscht, gegen wen die Truppe in erster Linie kämpfen soll. Die USA will einen Gegenpol zum IS schaffen, die Türkei erhofft sich Fortschritte im Kampf gegen den syrischen Machthaber Assad.

USA erwarten irakische Offensive gegen IS in Mossul

Im Irak bereitet sich nach US-Angaben eine Streitmacht aus irakischen Soldaten und kurdischen Milizen auf eine Rückeroberung der von Islamisten gehaltenen Stadt Mossul vor. Die Offensive mit bis zu 25 000 Mann werde vermutlich im April oder Mai starten, erklärte ein Vertreter des amerikanischen Central Command (Centcom). Wenn es viel später werde, sei der Einsatz wegen des islamischen Fastenmonats Ramadan und der zunehmenden Hitze problematisch. Es seien aber noch viele Vorbereitungen für die Offensive zu treffen.

Dem Centcom-Vertreter zufolge schließt das US-Militär nicht aus, während der Offensive Luftangriffe der irakischen Streitkräfte auf die Dschihadistenmiliz zu steuern. Dies würde allerdings bedeuten, dass eine kleine Gruppe Militärberater auf dem Boden benötigt werde. Die Entscheidung darüber liege aber bei US-Präsident Barack Obama. Dieser hatte vor wenigen Tagen den Kongress aufgefordert, begrenzte Einsätze von Bodentruppen gegen die IS-Miliz zu erlauben.

Offen ist, warum sich das US-Militär bereits jetzt zu den zeitlichen Plänen äußert. Auch der irakische Premier Haider al-Abadi hatte vor wenigen Tagen bestätigt, dass seine Streitkräfte eine Offensive auf Mossul planten. Ein Bericht der BBC spekuliert, dass es Washington womöglich darum gehe, zu zeigen, dass die Anstrengungen der US-Regierung, die irakische Militärkapazität wiederaufzubauen, erfolgreich seien.

In Mossul sollen sich zwischen 1000 und 2000 Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufhalten. Die Dschihadisten hatten die nordirakische Großstadt im Juni 2014 fast kampflos eingenommen. Sicherheitskräfe und irakische Armeeeinheiten waren zuvor geflohen.

Türkei und USA rüsten Rebellen in Syrien auf

Darüber hinaus kündigten die USA zusammen mit der Türkei an, gemäßigte Rebellengruppen im syrischen Bürgerkrieg zu bewaffnen und auszubilden. Ein entsprechendes Abkommen sei unterzeichnet worden, teilten das türkische Außenministerium und die US-Botschaft in Ankara mit.

Das US-Militär wolle 400 Soldaten als Ausbilder in die Region schicken. Die entsprechenden Trainingslager sollen in den Nachbarstaaten entstehen, unter anderem in der zentralanatolischen Stadt Kırşehir. Auf diese Weise sollen drei Jahre lang etwa 5000 Kämpfer pro Jahr ausgebildet werden. Auch Saudi-Arabien, Jordanien und Katar haben sich als Standorte für die Lager angeboten.

Streit um Ziel der Ausbildungsmission

Starten soll die Ausbildungsmission in Syrien im März. Dem arabischen Nachrichtensender Al-Arabiya zufolge hofft die türkische Regierung darauf, dass die Rebellentruppe auch gegen Einheiten des syrischen Machthabers Assad vorgehen wird. Von amerikanischer Seite sei vor allem der Einsatz gegen die islamistische Terrormiliz Islamischer Staat vorgesehen, heißt es unter Berufung auf US-Behörden.

Medienberichten zufolge sollen die Kämpfer in Flüchtlingslagern außerhalb Syriens rekrutiert und einer strengen Prüfung unterzogen werden. Damit soll verhindert werden, dass die Truppe von Terroristen unterwandert wird.

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