Messerattacke in Israel:Jerusalemer Bürgermeister bringt Angreifer zur Strecke

Lesezeit: 1 min

Der Bürgermeister von Jerusalem, Nir Barkat, als er noch kein Superheld war (Foto von 2013) (Foto: REUTERS)
  • Ein Palästinenser hat in Jerusalem Passanten mit einem Messer angegriffen und einen ultraorthodoxen Juden verletzt.
  • Zusammen mit seinem Leibwächter überwältigt Bürgermeister Nir Barkat den Angreifer.
  • In den sozialen Netzwerken wird das Stadtoberhaupt als Superheld gefeiert.

Nir Barkat, der Bürgermeister von Jerusalem, hat einen Leibwächter. Aber wenn es sein muss, wird Nir Barkat auch alleine mit einem Angreifer fertig. Der Leibwächter muss sich mit einer Nebenrolle begnügen. So zumindest stellen viele Medien einen Vorfall vom Sonntag dar, als ein Mann auf offener Straße Passanten mit einem Messer attackierte.

Die Aufnahmen einer Sicherheitskamera von einer Straßenkreuzung in Ostjerusalem zeigen laut Nachrichtenagentur Reuters, wie ein Angreifer mit einem Messer auf Fußgänger losgeht. Sekunden später eilen mehrere Menschen auf den Angreifer zu und stürzen sich auf ihn. Einer der Menschen hebt sich durch sein weißes Hemd von den anderen ab - offenbar Nir Barkat.

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"Mein Leibwächter und ich sprangen sofort aus dem Auto, er (der Leibwächter, Anm. d. Red.) zog seine Waffe", zitiert Reuters den Bürgermeister. Der Angreifer habe daraufhin das Messer fallen lassen. "Wir rangen ihn zu Boden und stellten sicher, dass er nicht weitermachen konnte", so Barkat. "Wenn er weiter zugestochen hätte, würde er jetzt nicht mehr leben."

Der Angreifer soll ein 18-jähriger Palästinenser sein, der keine Aufenthaltserlaubnis habe.

Ein ultraorthodoxer Mann habe bei dem Angriff eine Stichverletzung am Bauch erlitten. Diese sei jedoch nur leicht und nicht lebensbedrohlich.

Das Motiv der Tat ist noch nicht geklärt. In den vergangenen Jahren hat es in Jerusalem immer wieder Attentate mit Stichwaffen gegeben. Erst im Januar hatte ein Palästinenser in einem Bus zwölf Menschen verletzt.

Zahlreiche Kommentare auf Twitter feiern den heldenhaften Einsatz des Bürgermeisters. Unter dem Hashtag #supermayor kursieren unter anderem Fotomontagen von Barkat im Superman-Kostüm.

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Nir Barkat selbst unterschlug die Beteiligung des Leibwächters dagegen nicht. Er postete noch am Abend auf Twitter ein Foto von sich im weißen Hemd und seinen Sicherheitsleuten und dem Kommentar "Mit meinem Team, Helden!"

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Der 55-jährige Bürgermeister Nir Barkat hat mit einem Hightech-Unternehmen Millionen verdient, bevor er 2008 zum Bürgermeister von Jerusalem gewählt wurde.

Als ehemaliger Soldat dürfte es für Barkat nicht die erste Nahkampfsituation gewesen sein. Die israelische Zeitung Jerusalem Post berichtet, Barkat habe in der israelischen Armee als Fallschirmjäger gedient und sei im Libanon-Krieg 1981 angeschossen worden.

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