Ergebnisse des Koalitionstreffens:Einigung bei der Mietpreisbremse

  • Im Koalitionsausschuss erzielen die Spitzen von Union und SPD eine Einigung beim Thema Mietpreisbremse. Diese soll wie geplant umgesetzt werden.
  • Die Koalitionspartner besprachen auch weitere Projekte. So soll die Umsetzung des Mindestlohns bis Ostern überprüft werden.
  • Keine Einigung gibt es beim Streitpunkt Stromtrassen.

Koalitionsgespräch zu Mietpreisbremse, Mindestlohn und Stromtrassen

Die Spitzen von Union und SPD haben ihren Streit über die Mietpreisbremse beigelegt So soll die Deckelung von Mieten in gefragten Wohngegenden wie schon im vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf geplant umgesetzt werden (mehr dazu hier). Die Koalitionsrunde aus Partei- und Fraktionschefs hatte bis halb ein Uhr nachts etwa vier Stunden lang beraten.

Auch andere politische Projekte waren Thema. Eine offizielle Erklärung zu den Ergebnissen des Treffens gab es bislang nicht. Die bisher bekannten Ergebnisse:

  • Mietpreisbremse: Der Gesetzentwurf von Justizminister Heiko Maas (SPD) sieht im Kern vor, dass bei Neuvermietungen die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen soll. Die Festlegung der Gegenden mit Mietpreisbremse obliegt dabei den Bundesländern. Das Kabinett hatte den Entwurf Anfang Oktober beschlossen. Im Bundestag hatte es dann aber Widerstände bei der Union gegeben. Ausgenommen von der Regelung sind Neubauten und zunächst auch grundsanierte Wohnungen, damit der Bau neuer Wohnungen nicht abgewürgt wird. Der Wohnraummangel gilt in gefragten Gegenden als Hauptgrund für Preissteigerungen. Es bleibt wie vereinbart bei dem sogenannten Bestellerprinzip bei Maklern. Am Grundsatz, dass künftig derjenige den Makler bezahlt, der ihn bestellt - also meist die Vermieter statt bisher die Mieter -, soll nicht gerüttelt werden. Die Maklerbranche fürchtet um Aufträge, weil Vermieter aus Kostengründen die Wohnungsvermittlung selbst übernehmen könnten.
  • Mindestlohn: Die Regeln zum Anfang des Jahres eingeführten Mindestlohn von 8,50 Euro sollen bis Ostern auf überflüssige Bürokratie hin überprüft werden. Zunächst sollen die problematischen Bereiche der Pflicht für Arbeitgeber aufgelistet werden, Arbeitszeiten zu dokumentieren. Nach Ostern solle es dann zu einer gemeinsamen Bewertung kommen. Damit komme in die festgefahrene Auseinandersetzung der Koalitionspartner Bewegung, hieß es. Ferner werde ein Signal an besorgte Unternehmer gesendet.
  • Stromtrassen: Beim zentralen schwarz-roten Energiewende-Projekt gab es in der ersten Koalitionsrunde seit drei Monaten wie erwartet keine Einigung. Der Streit mit CSU-Chef Horst Seehofer um die geplanten beiden großen "Stromautobahnen" nach Bayern soll nun spätestens bis zur Sommerpause des Parlaments geklärt werden.

Wer an dem Treffen teilnahm

Neben Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der über die Hilfen für Griechenland informierte, war Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ins Kanzleramt gekommen. Zuvor hatte er in Paris mit seinen Amtskollegen aus Frankreich, Russland und Ukraine über die Ukraine-Krise beraten. An dem Treffen nahmen neben den Parteivorsitzenden Angela Merkel (CDU), Sigmar Gabriel (SPD) und Horst Seehofer (CSU) auch die Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU) und Thomas Oppermann (SPD) sowie die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt teil.

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