"Verbotene Liebe" als Weekly:Wochenendbeziehung

Verbotene Liebe Das Erste Weekly

Alexa (Henrike Fehrs) und Ansgar (Wolfram Grandezka) pflegen ihre Hassliebe nun seltener.

(Foto: ARD/Anja Glitsch)

"Verbotene Liebe" läuft künftig nur noch freitags. Ob die Soap auch nach der Umstellung von täglich auf wöchentlich noch funktioniert? Sogar der Produzent gibt sich zurückhaltend.

Von Julia Weigl

Verbotene Liebe wird abgesetzt. Diese Nachricht schockierte im Juli 2014 Fans wie auch Team. "Für mich war das so, als ob ein guter Freund stirbt", sagt Wolfram Grandezka, der den Fiesling Ansgar von Lahnstein spielt. Ja, immer noch spielt. Denn zwei Monate später kam die Rettung: Die Seifenoper bleibt und wird nach 20 Jahren im Programm zum wöchentlichen Format. Am morgigen Freitag läuft die erste von zunächst 15 Folgen.

Die Umstellung war "chaotisch und sehr anstrengend", erzählt Grandezka, da sie unter Zeitdruck "mehr oder weniger parallel zum laufenden täglichen Betrieb" stattfinden musste. "Das ging zum Teil schon über die Belastungsgrenze hinaus." Vieles wird sich ändern - strukturell wie inhaltlich. Die Intrigenspielchen werden düsterer: Giftattacken, Explosionen, Rachefeldzüge. Die ersten fünf Folgen erzählen das alte Format zu Ende, bis mit der Einführung der Figur Mila von Draskow (Stefanie Rösner) alles neu beginnt.

Insgesamt setzt Verbotene Liebe mehr auf Spannung. Das aktuelle Werbeplakat zeigt Ansgar von Lahnstein in Gruseloptik. Ernst blickt er in die Ferne, hinter ihm ein verzerrter Lichtkegel, darin eine winzige verschwommene Silhouette. Trotzdem soll die bittersüße Schmuseatmosphäre auf Schloss Königsbrunn den treuen Fans zuliebe beibehalten werden. Die müssen ja bereits verkraften, dass sie nicht mehr täglich um 18 Uhr ihrer langjährigen Lieblingsnebentätigkeit nachgehen können. Ob die Marke Verbotene Liebe das übersteht?

Die Erwartungshaltung an ein wöchentliches Format ist weit höher als an eine tägliche Seifenoper. Alles soll hochwertiger werden, aufwendiger, filmischer. Dadurch natürlich auch kostspieliger. "Die Sendeminute wird teurer, da pro Minute wesentlich mehr Geld zur Verfügung steht als bei einer Daily", antwortet Produzent Guido Reinhardt auf die Frage, welche Auswirkungen die Umstellung auf Budget und Produktion hat. Weniger Figuren bedeuten weniger Schauspieler, weniger Folgen einen reduzierten Produktionsaufwand: "Für das Hauptensemble, das uns weiter begleiten wird, heißt das, dass sie mit Sicherheit nicht das ganze Jahr beschäftigt sein werden." Wer konkret bleibt, wer geht, das zeigen die nächsten Folgen.

Zu den internen Veränderungen kommt der neue Sendeplatz am Freitagvorabend, "der zumindest zuletzt so gut wie keine Quote mehr hatte", sagt Reinhardt. So sei er eher zurückhaltend, was den Start angeht. Ehrliche Worte für einen Produzenten, der zwar in die hohe Qualität des neuen Formats vertraut, aber - wie auch Darsteller Wolfram Grandezka - ein wenig skeptisch in die Zukunft blickt: "Ich glaube, man muss das Format erst finden." Bei allen Zweifeln: Eine zweite Staffel ist immerhin schon konzipiert.

Verbotene Liebe, freitags, ARD, 18.50 Uhr.

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