Griechenland:Vermummte randalieren in Athen

  • Dutzende Vermummte randalieren in der Innenstadt von Athen.
  • Zuvor hatten etwa 450 Linksextreme friedlich gegen die Links-rechts-Koalition von Minsterpräsident Tsipras demonstriert.

Schwere Ausschreitungen in Athen

In Athen ist es am Donnerstagabend am Rande der ersten Demonstration gegen die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Dutzende Vermummte lieferten sich im Zentrum der griechischen Hauptstadt Auseinandersetzungen mit Bereitschaftspolizisten, schlugen Schaufester ein, warfen Benzinbomben und setzten Autos in Brand. Zuvor hatten etwa 450 linksextreme Demonstranten gegen die Links-rechts-Koalition von Tsipras protestiert.

Nach wochenlangem Streit hatten sich das klamme Griechenland und die Euro-Partner zuletzt auf eine Verlängerung des Hilfsprogramms verständigt. Dieser Schritt war auch in den Reihen der Linkspartei Syriza kritisiert worden. Tsipras war mit dem Wahlversprechen angetreten, das Rettungsprogramm aufzukündigen, das an Reformen und Sparmaßnahmen gekoppelt ist.

Zustimmung vom Bundestag zu Griechenland-Hilfen erwartet

Am Freitag entscheidet der Bundestag über die Verlängerung der Griechenland-Hilfen - es wird eine überwältigende Mehrheit für den Antrag von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) auch über die Stimmen der Regierungsfraktionen hinaus erwartet. Unterdessen kritisierte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) die griechische Regierung wegen des erneuten Vorstoßes des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis für einen Schuldenschnitt. "Ein Finanzminister, der wenige Tage, nachdem er mit 18 seiner Kollegen eine Einigung erzielt hat, diese wieder in Frage stellt oder neue Forderungen ins Spiel bringt, schafft kein Vertrauen", sagte der EU-Politiker der Rheinischen Post. Im Gegenteil: Er verspiele es.

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