"The Beast":Der Präsident und sein Biest

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US-Präsident Barack Obama fährt mit seinem eigenen Wagen vom Flughafen nach Schloss Elmau - falls die Hubschrauber nicht abheben können.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Wenn am 7. und 8. Juni der G7-Gipfel auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen stattfindet, dann ist alles generalstabsmäßig geplant. Etwa 1800 Einsatzkräfte der bayerischen Hilfsorganisationen bereiten sich auf ihren Dienst beim Gipfel vor, auch das Technische Hilfswerk Freising (THW)

hält sich nach Auskunft des Ortsbeauftragten Michael Wüst bereit. Ebenso das Rote Kreuz, das eine Feldküche für die Verpflegung der Polizisten zur Verfügung stellt. Alles beginnt natürlich am Flughafen, wo die Staatschefs am 7. Juni landen werden. Das erste Meeting in Sachen Gipfel hat bei der FMG laut Pressesprecher Robert Wilhelm bereits vor einem Jahr stattgefunden. Vieles gelte es zu klären, auch, wo man auf dem Flughafengelände Platz findet für die vielen Staatsmaschinen und die Begleitflugzeuge der Delegationen, die bereits Tage zuvor landeten.

Präsident Barack Obama beispielsweise reise immer mit seinem eigenen Wagen an, "The Beast" genannt. Das Fahrzeug komme mit einer Transportmaschine zum Flughafen. "Und nebenbei wollen wir ja auch den normalen Flugverkehr so reibungslos wie möglich laufen lassen", erläutert Wilhelm. Auch Protokollarisches sei Thema. Veranstalter des G7-Gipfels sei zwar die Bundesregierung mit dem Bundespresseamt. Aber in diesem Fall wolle sich natürlich auch der Freistaat Bayern ins rechte Licht setzen. So werde im Moment darüber verhandelt "wie bayerisch" der Empfang der Staatschefs am Flughafen gestaltet werden dürfe - etwa mit dem Auftritt der Gebirgsschützen oder einer Trachtengruppe.

Nicht geklärt sei im Moment noch, wer den Roten Teppich zur Verfügung stelle, das Bundespresseamt den aus Berlin oder ob man mit dem aus Bayern zufrieden sei. "Dafür haben wir eine Firma, die bringen ihn mit und legen ihn aus", berichtet Wilhelm. Auch an die zahlreichen Medienvertreter werde gedacht, die natürlich nah dran am Geschehen sein wollten, wenn Präsident Obama aus der Maschine steige. "Der Secret Service hätte die Pressetribüne aus Sicherheitsgründen natürlich am liebsten irgendwo hinter Wien positioniert", meint Wilhelm scherzhaft. "Wir verhandeln da aber, um trotzdem eine gute Position für die Medienvertreter zu finden".

Geplant ist laut Peter Kammerer, Pressesprecher der Polizei vom Planungsstab G7, dass die Staatschefs nach der Landung in München mit dem Hubschrauber nach Schloss Elmau geflogen werden. Sollten die Wetterverhältnisse das nicht zulassen, entweder bei sehr schlechter Sicht oder Sturm, müssten die G7-Teilnehmer mit dem Auto nach Garmisch-Partenkirchen gebracht werden. Das geschehe natürlich mit Polizeikolonnen und da komme dann auch die Verkehrspolizei Freising zum Einsatz. Wahrscheinlich sei es in diesem Fall, dass es auf den Autobahnen zu kurzfristigen Sperren komme. Ganz grundsätzlich empfiehlt Kammerer allen, die am 7. oder 8. Juni womöglich einen Flug erreichen wollen, für die Fahrt zum Flughafen ein wenig mehr Zeit als sonst einzuplanen: "Dass ein Zubringer temporär gesperrt wird oder dort kontrolliert wird, kann immer mal vorkommen."

"Nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr": So lautet der Auftrag, den das THW Freising beim G7-Gipfel habe, berichtet der Ortsbeauftragte Michael Wüst. Konkret bedeute das beispielsweise das Ausleuchten von Hubschrauberlandeplätzen. "Wo das ist, werden wir wohl ganz kurzfristig erfahren, ich denke aber, wir werden eher ortsnah eingesetzt, am Flughafen, oder in Oberschleißheim". Dass das THW Freising zum Einsatz komme, sei seit einem dreiviertel Jahr klar und zwar nicht nur am 7. und 8. Juni selbst, sondern schon vorher. "Die Party muss ja vorbereitet und auch wieder aufgeräumt werden", formuliert das Michael Wüst.

© SZ vom 28.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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