BVB-Aufholjagd in der Bundesliga:Dortmund fliegt wieder hoch

Borussia Dortmund's Aubameyang celebrates with Reus after scoring against Schalke 04's during Bundesliga soccer match in Dortmund

Dortmunder Stimmungs-Aufheller: Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus.

(Foto: REUTERS)

Borussia Dortmund zeigt beim 3:0-Erfolg gegen Schalke keine Spur mehr vom mangelnden Selbstvertrauen der Hinrunde. Auch wenn Trainer Klopp nichts davon wissen will: Der BVB befindet sich mitten in einer turbulenten Aufholjagd.

Kommentar von Freddie Röckenhaus, Dortmund

Auf die Bilder von dem infantilen Spaß, den Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang am Donnerstag beim gemeinsamen Essen ausgeheckt haben, wird am Ende dieser Spielzeit kein Saisonrückblick verzichten wollen. Batman und Robin im Emschertal. Kaum etwas hätte die Stimmungs-Aufhellung beim BVB besser auf den Punkt bringen können.

Wer so einen Streich ausdenkt - und frech bis ins Detail vorbereitet -, hat sich mental offenbar von allen Ermahnungen zum bärbeißigen Abstiegskampf längst wieder emanzipiert.

Wie hoch fliegen die maskierten Borussen noch?

Von mangelndem Selbstvertrauen und von jenem Holzfäller-Fußball, den viele Apokalyptiker dem BVB angesichts der katastrophalen Tabellenstände verordnen wollten, war beim 3:0 gegen Schalke jedenfalls nichts mehr zu sehen. Die Borussia spielte den Nachbarn und vermeintlichen Champions-League-Aspiranten Schalke in einer Art an die Wand, dass selbst größte Skeptiker einräumen müssen, dass inzwischen wieder Dortmund drin ist, wo Dortmund draufsteht.

Kaum zu glauben, dass der BVB noch vor gut vier Wochen, nach einer 0:1-Heimpleite gegen Augsburg ungebremst in den Abstieg zu trudeln schien und nun, mit einigen Dosen Selbstbewusstsein aufgepumpt, gegen den hoffnungslos enteilt geglaubten Konkurrenten Schalke eine Demonstration spielerischer Übermacht demonstrieren konnte. 31:3-Torschüsse, eine Dauerbelagerung des Schalker Tores, als spielte die Mannschaft von Roberto Di Matteo gegen den Abstieg und Dortmund sei immer noch dem FC Bayern auf den Fersen. Ganz so, wie eben schon die ganze Saison des BVB wie eine verkehrte Welt aussieht.

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Auch wenn Jürgen Klopp nach dem Spiel mahnte, dass es trotz vier Siegen in Serie noch immer nur fünf Punkte zu den Abstiegsplätzen sind: Dortmund befindet sich mitten in einer turbulenten Aufholjagd.

Marco Reus spielt seit seiner Vertragsverlängerung in Höchstform, Aubameyang wird von den bisweilen entfesselt wirkenden Filigran-Technikern Sahin, Gündogan, Kagawa, Mkhitaryan und Kirch fast nach Belieben in die Lücken gegnerischer Abwehrketten geschickt, und sogar Dortmunds Abwehrkette mit Hummels, Subotic, Schmelzer und dem neuen Rechtsverteidiger Kirch hat inzwischen wieder das Selbstbewusstsein, ohne einen defensiven Mittelfeld-Abräumer zu agieren und trotzdem den Gegner in Schach zu halten.

Auf Schalke (und Augsburg) hat Dortmund elf Spieltage vor Schluss nun noch sieben Punkte Rückstand, bis zum Vierten, Leverkusen, sind es noch acht Punkte. Angesichts der regelmäßigen Punktverluste aller Konkurrenten, abgesehen von München und Wolfsburg, darf man gespannt sein, wie hoch die maskierten Borussen noch fliegen.

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