FC Bayern München:Guardiola rüffelt Ribéry

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Franck Ribérys Tritt im Pokalspiel erzürnt Bayern-Trainer Pep Guardiola.

(Foto: AFP)
  • Bayern-Trainer Pep Guardiola rügt Ribérys ungestraften Tritt aus dem Pokalspiel gegen Braunschweig.
  • So etwas solle in Zukunft nicht mehr passieren, sagt der Bayern-Trainer.
  • Er warnt vor der Gefahr, in der Champions League in Unterzahl spielen zu müssen.
  • Hier geht es zur Tabelle der Bundesliga

Die locker bestandene Pokalpflicht hakten die Bayern gleich ab, der Tritt von Heißsporn Franck Ribéry soll dagegen eine Warnung für die kommenden K.o.-Aufgaben sein. "Auf diesem Niveau ist das sehr gefährlich", erklärte Trainer Pep Guardiola nach der nicht geahndeten Aktion seines Top-Stars. "Wir müssen das kontrollieren. In der Bundesliga hast du eine neue Möglichkeit. Ein Pokalspiel oder die Champions League - das ist ein Finale." Für ein Nachtreten nach einem rustikalen Einsteigen von Gegenspieler Benjamin Kessel hätte der Franzose gleich in der Anfangsphase beim 2:0-Erfolg im Achtelfinale gegen Eintracht Braunschweig auch Rot sehen können.

Guardiola erinnert an die Vorsaison

"Wir haben in dieser Saison zweimal die Situation gehabt, dass wir mit Zehn spielen mussten", warnte Guardiola vor der bislang "wichtigsten Woche der Saison". Beim 2:3 in der Gruppenphase der Champions League mussten die Münchner nach Rot für Medhi Benatia (20.) bei Manchester City lange in Unterzahl spielen, beim 0:0 im Achtelfinal-Hinspiel in Donezk nach Gelb-Rot für Xabi Alonso (65.) auch noch fast eine halbe Stunde."Wenn man in der Champions League mit Zehn gegen Elf spielt, ist das sehr gefährlich", mahnte Bayern Münchens Trainer, und fügte ultimativ hinzu: "In Zukunft wird das nicht mehr passieren."

Guardiola erinnerte dazu noch an die Vorsaison: Dort hatten die Münchner beim 1:1 auswärts im Viertelfinale gegen Manchester United nach Gelb-Rot für Bastian Schweinsteiger aber nur die Schlussphase mit einem Mann weniger bestehen müssen. Diesmal kam Ribéry beim niemals gefährderten Sieg ungestraft davon. "Franck hat seine eigene Persönlichkeit, er ist ein großer Wettkämpfer und will es immer gut machen", sagte Guardiola, der nach dem 1:0 durch David Alabas Traumfreistoß (45.+1) durchatmete. "Das Tor von David war wichtig." Mario Götze (57.) machte dann alles klar. Mit dem 15. Sieg im Pokal-Wettbewerb in Serie bleiben die Münchner auf Rekordjagd. Die Vereinsbestmarke liegt bei 17 Erfolgen nacheinander zwischen 1957 und 1968, die Uralt-Bestmarke der 18 Erfolge von Fortuna Düsseldorf (1978 bis 1981) könnten die Münchner im Finale am 30. Mai in Berlin knacken. "Man hat gesehen, dass wir sehr ehrgeizig und hungrig sind, um unsere Ziele zu erreichen", sagte Alaba. Schon beim 2:0 gegen den VfB Stuttgart hatte er Anfang Februar ebenfalls aus halbrechter Position sehenswert in den Winkel getroffen. "Ein klasse, klasse, klasse Tor", lobte Robert Lewandowski.

Platzverweis führte zu Sperre in Champions-League Finale 2010

Auch Ribéry staunte über den kunstvollen Schuss des Österreichers, mit dem er auf der linken Seite wieder ein kongeniales Duo bildet. "Ein super Tor von David. Das ist Wahnsinn. Das kann du nicht besser machen", schwärmte der Franzose. Seine eigene Aktion gegen Kessel sei nicht böse gemeint gewesen, "das ist Fußball", sagte der 31-Jährige. Kessel sei mit beiden Füßen nach vorne in den Zweikampf gegangen, führte der Mittelfeldstar aus. "Das ist manchmal gefährlich für mich." Zweimal sah Ribéry in der Bundesliga Gelb-Rot, das Champions-League-Finale 2010 verpasste er wegen eines unnötigen Platzverweises im Halbfinale gegen Lyon. Im Pokal erwischte es ihn beim Viertelfinal-Einzug im Dezember 2012 gegen den FC Augsburg.

Allerdings muss Ribéry bei seinen temporeichen Tricksereien auf dem Flügel auch allerhand einstecken. "Ich will immer provozieren, mache diese Dribblings", erklärte der frühere Nationalspieler und sah das alles nicht so dramatisch. "Nach der Gelben Karte für Kessel war es ruhiger. Das ist Fußball, das ist Pokal." Die Bayern können im Viertelfinale, das am 7. und 8. April ausgetragen wird, auf die Bundesligisten Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, 1899 Hoffenheim, SC Freiburg, VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach oder den Drittligisten Arminia Bielefeld treffen. Einen Wunschgegner gebe es keinen, sagte Manuel Neuer mit Blick auf die Auslosung am Sonntag. Aber Dortmund als Viertelfinalgegner wenige Tage nach dem Liga-Auswärtsspiel bei den Westfalen wäre sicher nicht das schönste Los.

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