In Russland inhaftiert:Ukrainische Kampfpilotin Sawtschenko beendet Hungerstreik

Nadija Sawtschenko bekommt nach dem Ende einer Gerichtsanhörung Handschellen angelegt. (Foto: dpa)
  • Nadija Sawtschenko hat ihren Hungerstreik vorerst beendet.
  • Die in Russland inhaftierte ukrainische Kampfpilotin hatte seit dem 13. Dezember die Nahrungsaufnahme verweigert.
  • In einem Brief rechtfertigt sie den Schritt.
  • Einen Antrag auf Freilassung lehnte ein Gericht in Moskau ab.

Hungerstreik vorerst beendet

Die in Russland inhaftierte ukrainische Kampfpilotin Nadija Sawtschenko hat ihren Anwälten zufolge den Hungerstreik zumindest vorübergehend beendet. Sie soll demnach inzwischen Hühnersuppe zu sich nehmen. Die Hubschrauberpilotin verweigerte seit dem 13. Dezember die Nahrungsaufnahme. Der Anwalt Mark Feygin veröffentlichte per Kurznachrichtendienst Twitter einen Brief Sawtschenkos, in dem sie den Schritt rechtfertigt.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

In dem an "die Menschen in der Ukraine" adressierten Brief heißt es unter anderem: "Körperlich geht es mir nicht besonders gut - vom Sterben bin ich jedoch noch weit entfernt. Dennoch werde ich für einige Zeit Hühnerbrühe zu mir nehmen."

Ein anderer Anwalt Sawtschenkos, Ilja Nowikow, sagte der Nachrichtenagentur AFP zufolge, der Gesundheitszustand der 33-Jährigen sei weiterhin besorgniserregend. Seine Mandantin habe inzwischen 21 Kilogramm an Gewicht verloren.

Inhaftierte Pilotin in Russland
:Ukrainische Märtyrerin

Nadeschda Sawtschenko ist seit 80 Tagen im Hungerstreik. Die ukrainische Kampfpilotin sitzt in Russland im Gefängnis - offenbar entschlossen, als Märtyrerin zu sterben. Rufe nach ihrer Freilassung kommen sogar aus Moskau.

Von Frank Nienhuysen

Gericht lehnt Freilassung erneut ab

Sawtschenko wird vorgeworfen, für den Tod von zwei russischen Journalisten in der umkämpften Ostukraine verantwortlich zu sein. Die Ukrainerin gibt dagegen an, sie sei von Separatisten entführt und verschleppt worden.

Am Mittwoch hatten Kiew und die EU erneut an Moskau appelliert, Sawtschenko aus der Haft zu entlassen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, die Pilotin schwebe in Lebensgefahr. Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko verlangte in einem Brief an seinen russischen Kollegen Wladimir Putin die "sofortige Freilassung" der ukrainischen Soldatin. Auch die Bundesregierung setzt sich seit Langem für Sawtschenkos Freilassung ein. Ein entsprechender Antrag wurde aber von einem Gericht in Moskau erneut abgelehnt.

© SZ.de/AFP/cmy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: