Tierheimbau:Eine Nummer kleiner

16 von 24 Landkreisgemeinden werden sich wohl am Tierheimbau beteiligen. Jetzt muss abgespeckt werden

Von Peter Becker, Freising

"Jetzt müssen wir halt ein Stückchen kleiner bauen", sagt Joseph Popp, Vorsitzender des Freisinger Tierschutzvereins. Gemeint ist damit das Tierheim, das in den Isarauen bei Neufahrn entstehen soll. Während einer Sitzung des Gemeindetags auf kommunaler Ebene hatte sich herauskristallisiert, dass 15 Kommunen aus dem Landkreis sich an dessen Finanzierung beteiligen. Eine 16. könnte sich noch dazu gesellen, denn Popp weiß, dass Langenbachs Bürgermeisterin Susanne Hoyer viel an einer Beteiligung liegt. Die übrigen acht Kommunen fühlen sich an ihre Verträge mit den Tierheimen in Heinzlwinkl oder Au verbunden. Letztere seien im ursprünglichen Konzept gar nicht berücksichtigt gewesen, bestätigt Popp entsprechende Aussagen von Bürgermeistern aus dem nördlichen Landkreis.

Sieben Jahre lang hat sich der Vorsitzender Freisinger Tierschützer für den Bau eines Tierheimes eingesetzt. Vier davon, bis der damalige Neufahrner Bürgermeister Rainer Schneider ein Grundstück auf Gemeindeflur zur Verfügung stellte. Drei weitere, um mit den Kommunen über deren finanzielle Beteiligung zu verhandeln. "Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen", kommentiert Popp das Ergebnis.

Vor und während der Gemeindetagssitzung war kontrovers über die möglichen Beteiligungen an der Finanzierung diskutiert worden. Bürgermeister und Gemeindetags-Vorsitzender Konrad Schickaneder hatte in der zweiten Abstimmungsrunde im Rudelzhausener Gemeinderat als einziger für eine Beteiligung gestimmt. Die Räte selber verwiesen auf ihre Verbundenheit mit dem Hallertauer Tierschutzverein. Der Hörgertshausener Bürgermeister Michael Hobmaier hatte die Position der Gemeinden aus dem nordöstlichen Landkreis im Gemeindetag noch einmal dargestellt. Er verwies auf die Verträge mit Heinzlwinkl und die Nähe zu dem Tierheim im Landshuter Landkreis.

Der Auer Bürgermeister Karl Ecker verwies im Gemeindetag und im Marktgemeinderat darauf, dass einem Bau eines Freisinger Tierheims aus seiner Sicht nichts im Wege stehe. "Es kommt ja nicht auf die Zahl der Gemeinden darauf", argumentiert er. Entscheidend sei die Zahl der Bürger, welche der Tierschutzverein auf seiner Seite wisse. Da gibt ihm Popp recht. Nach Einwohnerzahlen gerechnet, "stehen 125 000 von 165 000 Bürgern auf unserer Seite", bilanziert er. Das seien etwa 75 Prozent der Bevölkerung im Landkreis Freising.

Damit lässt sich nach Auffassung des Tierschutzvereins-Vorsitzenden die beabsichtigte Unterkunft bauen. Wenn auch etwas kleiner dimensioniert als ursprünglich geplant. Überlegungen, wo abgespeckt werden könnte, gibt es. "Wir waren ja in der Zwischenzeit nicht untätig", sagt Popp. Es fanden Gespräche mit dem Architekten statt. Popp ist froh, dass der Weg für das Tierheim geebnet ist. Die Verträge einiger Gemeinden sind ja nicht für die Ewigkeit geschlossen. Möglicherweise ändert die ein oder andere Gemeinde in Zukunft ihre Ansicht. Popp ist es wichtig, dass endlich ein Gebäude steht, das die Bürger selber sehen und dessen Entwicklung sie mitverfolgen können. Bedeutsam könnte dies etwa im Hinblick auf Erbschaften sein, über die sich viele Tierheime finanzieren. Dann, mutmaßt Popp, sei die Finanzierung des Tierheims rascher abgewickelt als gedacht.

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