Fortschritt in Bayern:Aigner plant Zentrum für Digitalisierung

Kabinettssitzung in München

Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner

(Foto: dpa)
  • Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner plant die Einrichtung einer bayernweiten Forschungs-, Kooperations- und Gründungsplattform.
  • Das "Zentrum Digitalisierung. Bayern" soll in Garching bei München entstehen und 116 Millionen Euro kosten, dazu kommt Geld für besondere Projekte.

Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sieht in der Digitalisierung den entscheidenden Faktor für eine erfolgreiche Zukunft der Wirtschaft in Bayern. Deshalb sei es wichtig, dass die Staatsregierung jetzt die richtigen Weichenstellungen treffe. "Der Freistaat hat die Chance, als Leitregion im digitalen Wandel vorne mit dabei zu sein", schreibt Aigner in einem Thesenpapier, das der SZ vorliegt. "Voraussetzung ist angesichts der weltweiten Konkurrenz jedoch ein beherztes Zugreifen statt zögerlichem Abwarten." Die Musikindustrie, die Fotobranche, die Medienlandschaft und der Einzelhandel zeigten, wie stark die Digitalisierung die Wirtschaft bereits verändert habe, sagt die Ministerin.

Nur bei Thesen soll es aber nicht bleiben. An diesem Dienstag will die Wirtschaftsministerin im Kabinett ihre Pläne für das "Zentrum Digitalisierung. Bayern" präsentieren. Die Einrichtung, die sich als bayernweite Forschungs-, Kooperations- und Gründungsplattform versteht, soll in Garching bei München entstehen. Aigner will 116 Millionen Euro für sie zur Verfügung stellen, dazu kommt Geld für besondere Projekte.

Aigner will 20 Professorenstellen für Digitalisierung schaffen

Das neue Zentrum soll Projekte und Unternehmensgründer in ganz Bayern fördern. Außerdem will Aigner 20 Professorenstellen für Digitalisierung schaffen. Die Bewerbungen der Hochschulen in Bayern werden über eine Expertenkommission laufen, die sich derzeit konstituiert.

Mit ihrer Initiative schließt Aigner zu ihrem innerparteilichen Konkurrenten, Heimatminister Markus Söder, auf, der bisher das Monopol zu haben schien, wenn es um die Digitalisierung im Freistaat ging. Daten und ihre vielfältige Nutzung seien der Rohstoff des 21. Jahrhunderts, schreibt Aigner zur Begründung ihres Engagements in dem Thesenpapier.

Die Staatsregierung müsse dafür sorgen, dass "Bayerns Unternehmen diese Daten anzuwenden und in ihre Produktionsprozesse zu integrieren wissen - im eigenen Interesse, dem ihrer Beschäftigten und ihrer Kunden". Es sei Aufgabe der Politik, optimale Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen. Bei der Digitalisierung seien "mehr Unternehmergeist, Zuversicht in die Zukunft und ein investitionsfreundliches Klima" gefragt. Gefordert seien "mutige Entscheidungen, damit sich Bayerns Unternehmen im weltweiten Wettbewerb behaupten und unsere Bürger ihren Lebensstandard sichern können".

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