Syrien 2011:So begann der Bürgerkrieg

Demonstrationen in Daraa, Syrien, im März 2011

Demonstranten auf den Straßen von Darra, Syrien, am 23. März 2011

(Foto: AFP)

Als im März 2011 Demonstranten in Syrien auf die Straße gehen, hoffen manche auf einen "Arabischen Frühling" in einem weiteren Land. Doch es kommt ganz anders.

  • 18. März 2011: In Deraa, einer Stadt an Syriens Südgrenze zu Jordanien, protestieren Menschen gegen die Verhaftung von 15 Kindern, die regimekritische Parolen an Wände geschmiert hatten. Sicherheitskräfte schießen auf die Demonstranten, vier Menschen sterben.
  • 23. März 2011: In den folgenden Tagen wachsen die Trauerfeiern immer wieder zu Massenkundgebungen an. Auch in anderen syrischen Städten protestieren Menschen gegen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Sie fordern nach dem Vorbild der Revolutionen in Tunesien und Ägypten demokratische Reformen, darunter die Wahrung der Menschenrechte und Meinungsfreiheit sowie ein Ende der Korruption. Die Regierung versucht, die Proteste gewaltsam niederzuschlagen. Nach Angaben der Opposition erschießen Sicherheitskräfte 80 Menschen, etliche weitere werden festgenommen.
  • 29. März 2011: Die syrische Regierung tritt zurück - nicht aber Präsident Assad, der im Jahr 2000 seinem Vater als Machthaber folgte. Er kündigt Reformen an, aber die Proteste hören nicht auf.
  • April bis Juli 2011: Immer wieder erschießen Scharfschützen Demonstranten. Soldaten der Armee beginnen zu desertieren und stellen sich gegen die Regierung. Ende Juli gründet sich die Rebellenarmee Freie Syrische Armee. In den folgenden Monaten zersplittert die Bewegung jedoch immer mehr. Verschiedene islamistische Gruppierungen wie die Terrororganisation Al-Nusra-Front gewinnen an Bedeutung. Statt gemeinsam gegen die Assad-Regierung vorzugehen, bekämpfen sich die Gruppen nun zunehmend gegenseitig.
  • 2013: Abu Bakr al-Bagdadi gründet die sunnitische Terrororganisation "Islamischer Staat im Irak und der Levante" (Isil), die sich ebenfalls in Syrien in den Konflikt einmischt. Die Situation wird immer unübersichtlicher. Die Zahl der Toten wächst in die Hunderttausende, die Hälfte der Bevölkerung ist auf der Flucht.
  • 2014: Aus Isil entsteht der "Islamische Staat", dessen Terrormilizen große Teile Syriens und des Irak erobern.
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