Kontroverse um Homestory:Varoufakis schämt sich - ein bisschen

Yanis Varoufakis

Yanis Varoufakis in weniger verfänglicher Pose am 9. März in Brüssel.

(Foto: AP)
  • Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis bemüht sich nach einer umstrittenen Homestory für ein französisches Magazin um Schadensbegrenzung.
  • Die Fotos von ihm und seiner Frau bereue er mittlerweile.
  • Die Medienpräsenz des Politikers führt in seiner Heimat zu Diskussionen, Gerüchte über seine Ablösung werden in Athen aber dementiert.

Varoufakis bereut Fotos für Paris Match

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis bereut eine opulente Fotoserie mit seiner Frau in dem französischen Magazin Paris Match. Varoufakis hatte sich von dem Blatt inmitten der schweren Finanzkrise seines Landes im Dolce-Vita-Stil fotografieren lassen. "Ich frage mich: Gefällt mir diese Ästhetik? Nein. Und ich bereue es. Wir beide bereuen es", sagte Varoufakis im griechischen Fernsehen.

Am Freitag hatte Paris Match mehrere Fotos des Finanzministers und seiner Frau in ihrem Penthouse in einem der teuersten Stadtviertel Athens unterhalb der Akropolis veröffentlicht. Darauf ist unter anderem Varoufakis beim Klavierspiel und bei der Lektüre des Buchs "Rational Conflict" zu bewundern, auf einem anderen Motiv serviert er auf der Terrasse Salat.

So wird die Medienpräsenz von Varoufakis diskutiert

Einfache Bürger zeigten sich im griechischen Fernsehen verwundert, dass sich Varoufakis angesichts der Schuldenkrise stundenlang für solche Fotoproduktionen Zeit nehme. Die griechische Boulevardpresse hatte kürzlich ausgerechnet, dass Varoufakis binnen 30 Tagen mehr als 40 Interviews vor allem im Fernsehen gegeben hat. Kritik an den Fotos war auch aus Regierungskreisen gekommen. "Ich bin offen für Kritik", sagte Varoufakis dazu.

Unterdessen dementierten Regierungskreise in Athen aber Berichte, wonach eine Entmachtung des Minister unmittelbar bevorstehen könnte. Einige Medien verwandelten hier "Wunschträume" in Nachrichten, wurde in Athen erklärt.

Varoufakis erklärte am Sonntag, warum er sich auf die Fotos eingelassen habe. "Der Text, der diese Reportage begleitet, hat für uns (Griechenland) politisch sehr viel Gutes in Frankreich gebracht (...) Ich wünschte nur, es gäbe diese Fotos nicht", sagte Varoufakis.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: