Echinger Bürgermeisterwahl:Bürgermeisteramt im Angebot

Echinger Bürgermeisterwahl: Wer auf dem Sessel des Bürgermeisters in Eching nach der Wahl 2016 sitzen wird, ist völlig offen. Es gibt noch keine konkreten Kandidatennamen.

Wer auf dem Sessel des Bürgermeisters in Eching nach der Wahl 2016 sitzen wird, ist völlig offen. Es gibt noch keine konkreten Kandidatennamen.

(Foto: Einfeldt)

In Eching muss schon in einem Jahr der Bürgermeister neu gewählt werden. Amtsinhaber Josef Riemensberger hat sich noch nicht für oder gegen eine weitere Amtszeit entschieden und auch die Konkurrenz zaudert.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Vor rund einem Jahr waren in Eching Kommunalwahlen - und in gut einem Jahr steht wieder ein Wahlgang an. 2016 wählt die Gemeinde ihren neuen Bürgermeister. Völlig offen ist derzeit, ob Amtsinhaber Josef Riemensberger (CSU) mit dann 18 Amtsjahren noch einmal antritt. Und völlig offen ist auch, wer ihn herausfordern könnte.

Riemensberger selber hält sich völlig bedeckt. "Es ist nicht die Zeit, über alle möglichen Dinge zu spekulieren", sagt er auf Nachfrage. Mehr als ein Jahr vor dem Wahltermin gelte es, "vernünftige Arbeit zu machen", und da gebe es "viele Dinge, die man nicht in Wahlkampfatmosphäre betreiben sollte". Für sich habe er auch "eine definitive Entscheidung noch nicht getroffen".

Sieben Gruppierungen sind zur Gemeinderatswahl 2014 angetreten. Die SPD ist die einzige Partei, die bei allen Kandidaturen Riemensbergers personelle Alternativen geboten hat: Carsten Seiffert 1998, Pablo Schindelmann 2004 und Anette Martin 2010. Wenn überhaupt, wird es 2016 ein vierter SPD-Kandidat versuchen. Martin hat bereits deutlich signalisiert, dass sie nicht wieder antreten werde. Seiffert, jüngst als Ortsvorsitzender ins ortspolitische Geschäft zurückgekehrt, hat bereits versichert, für kein politisches Amt kandidieren zu wollen.

Seit seiner Kandidatur 2010 hat Otmar Dallinger, Ortsvorsitzender und Fraktionssprecher der Freien Wähler, keine Gelegenheit ausgelassen, um zu versichern, dass er auch 2016 wieder versuchen wolle, Bürgermeister zu werden. Jetzt allerdings setzt er Fragezeichen in seinen langfristigen Plan. Es habe sich "beruflich einiges ergeben", sagt der 47-jährige Kaminkehrer. Noch im Mai, bei der Konstituierung des neuen Gemeinderats, hatte sich Dallinger bemüht, als Zweiter Bürgermeister gewählt zu werden. Jetzt ist er Zweiter Bürgermeister - aber er wird nicht wahrgenommen.

Im Ortsnachrichtenblatt "Echinger Forum" ist Dallinger seit seiner Wahl noch kein einziges Mal als Bürgermeister im Amt abgebildet gewesen - der Dritte Bürgermeister Thomas Kellerbauer (CSU) hingegen schon fünf Mal. Rein terminliche Zufälle, betont Dallinger. Er nehme das Amt rege wahr, "ich war bei allen möglichen Sachen". Die Verständigung zwischen Riemensberger und den beiden Stellvertretern sei optimal, die Terminverteilung laufe korrekt: "Wir drei verstehen uns." Allerdings habe er seit August einen Ein-Mann-Betrieb und sei daher zeitlich eingespannter; bei Repräsentationsterminen, wie der Faschingsinthronisation, sei er familiär unterwegs gewesen. Sollte Dallinger nicht antreten, ist es unwahrscheinlich, dass die Freien Wähler überhaupt einen Kandidaten stellen.

Die "Bürger für Eching" haben sich 2010 erst als Verein konstituiert, um Irena Hirschmann als Kandidatin in die Bürgermeisterwahlen schicken zu können. Die 62-Jährige hat seither stets signalisiert, 2016 erneut antreten zu wollen. Seit dem Einzug der Gruppierung mit gleich drei Räten in den Gemeinderat fungiert sie als deren Sprecherin und profiliert sich immer wieder in erbitterten Wortgefechten mit dem amtierenden Bürgermeister.

Von der "Echinger Mitte" ist mittlerweile die Initiative eingebracht worden, die Kräfte der Riemensberger-Herausforderer mit einem gemeinsamen Kandidaten zu bündeln. Ihr Vorsitzender und einziger Gemeinderat, Bertram Böhm, will nun mit SPD, Freien Wählern, "Bürgern für Eching" und Grünen sondieren, ob man sich auf gemeinsame Bewerber verständigen könnte. "Das ist eine Frage der Ressourcen", sagt Böhm. Er selbst hatte sich schon 1998 als Kandidat der SPD beworben, war aber damals von der Partei nicht nominiert worden. Seinen Fraktionsaustritt in der vergangenen Mandatsperiode, der zur Gründung der "Echinger Mitte" geführt hatte, hatte er auch noch damit begründet, 2016 als Bürgermeisterkandidat antreten zu wollen. "Das ist jetzt eine Frage, die hintansteht", sagt er. Einem gemeinsamen Kandidaten, wie von seiner Gruppierung angestrebt, werde er nicht im Wege stehen.

Völlig undenkbar ist allerdings, dass die SPD eine Kandidatin Hirschmann oder einen Kandidaten Böhm unterstützen könnte. Ebenso schwer vorstellbar ist, dass Hirschmann zugunsten eines gemeinsamen Kandidaten verzichten würde. Ein mögliches Kandidatenbündnis zeichnet sich daher höchstens zwischen "Bürgern für Eching" und "Echinger Mitte" ab.

Die Grünen lassen noch gar keine Tendenzen erkennen und halten sich auch auf Anfrage bedeckt. Ein eigener Kandidat ist beim jungen Ortsverband mit zwei Gemeinderäten schwer vorstellbar.

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