Einheit soll Lücke zwischen Bereitschaftspolizei und GSG 9 schließen
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will Medienberichten zufolge eine neue Anti-Terror-Einheit bei der Bundespolizei aufbauen. Die Einheit solle die Lücken zwischen Bereitschaftspolizei und der Eliteeinheit GSG 9 schließen, berichtet der RBB unter Berufung auf Regierungskreise.
Nach Informationen des Spiegels soll die neue Einheit sich gezielt auf terrorbedingte Ausnahmesituationen wie beispielsweise die Anschläge Anfang des Jahres in Paris und Kopenhagen vorbereiten. Im Unterschied zur GSG 9 solle die neue Einheit auch für normale Polizeidienste herangezogen werden, wie der RBB berichtet.
Schrittweise werde die neue Truppe auf mehrere Hundertschaften ausgebaut, berichtet der Spiegel weiter. Neben Kurz- und Langwaffen würden auch gepanzerte Fahrzeuge und besonders sichere Schutzwesten zur Ausrüstung gehören.
Eine Sprecherin des Innenministeriums sagte, es gebe verschiedene Überlegungen zur weiteren Aufstellung der Sicherheitsbehörden. Die Idee einer neuen Anti-Terror-Einheit sei Teil dieser Überlegungen. Die Beratungen seien aber noch nicht abgeschlossen, betonte sie.
Bayerns Innenminister Herrmann befürwortet die Pläne
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unterstützte die Überlegungen zur Stärkung der Polizei. "Aufgrund der Erkenntnisse zu den schrecklichen Terroranschlägen in Paris sehen wir uns herausgefordert, dass wir die Polizei in Deutschland noch besser aufstellen müssen", sagte Herrmann im Bayerischen Rundfunk. Wenn jemand mit schweren Waffen unterwegs sei, sei die Polizei "nicht perfekt ausgestattet".
Bessere Ausstattung der Sicherheitsbehörden
De Maizière hatte am Dienstag angekündigt, dass der Bund angesichts der Terrorgefahren seine Sicherheitsbehörden besser ausstatten will. Bei Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Bundesamt für Verfassungsschutz sollen demnach insgesamt 750 neue Stellen geschaffen werden. Für die Ausstattung der Sicherheitsbehörden will der Bund in den kommenden Jahren insgesamt 328 Millionen Euro mehr als bislang geplant ausgeben.