26. Spieltag der Bundesliga:Schlimme Momente in Überzahl

Hannover 96 v Borussia Dortmund - Bundesliga

Hart am Mann: Dortmunds Neven Subotic (rechts) blockt Hannovers Hiroshi Kiyotake

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Borussia Dortmund erlebt gegen Hannover turbulente Minuten - schöne und unschöne.
  • Freiburg übertölpelt Augsburg mit einer Einlull-Taktik und in Paderborn wird riskant gegrätscht.
  • Ergebnisse und Tabellen zur Bundesliga finden Sie hier.

Von Saskia Aleythe

Hannover - Dortmund 2:3 (1:1)

Spiel-Telegramm: Wie meldet man sich nach einem 0:3-Champions-League-Aus zurück? Am besten mit einem schnellen Tor in der Bundesliga: Jakub Blaszczykowski schießt Ron-Robert Zieler nach wenigen Sekunden gefährlich die Hände warm, in der 18. Minute fällt das 1:0 durch Pierre-Emerick Aubameyang. Durchmarsch des BVB? Nicht wirklich: Zwölf Minuten später macht Hannover das 1:1 durch Lars Stindl, Hannover stürmt wie angepiekst und fehlt zur Führung nur Glück. Nach der Pause fliegt Leonardo Bittencourt mit Gelb-Rot vom Platz, der BVB nutzt das zum 2:1 durch Shinji Kagawa und zum 3:1 durch Aubameyang. Und es hätten auch noch das 4:1 und 5:1 fallen können - stattdessen lässt Dortmund Hannover zurückkommen. Stindl gelingt das 3:2 (82.), Joselu rutscht nur knapp am 3:3 vorbei (87.). Und das in Unterzahl.

Retter in der Not: Das 1:1 sollte sich Mats Hummels in der Zeitlupe lieber nicht angucken und gleich zur 53. Minute vorspulen: Dort präsentierte er seinen Lockenkopf gewinnbringend und köpfelt auf der Linie den Ball heraus. Kurz danach begannen die schönen Minuten des BVB. Und dann wieder die schlimmen.

Diplomatisches Bekenntnis: "Wir sind noch nicht an unsere Leistungsgrenze gestoßen in dieser Saison", sagte Sebastian Kehl nach der Partie. In Unterzahl reicht das trotzdem noch zum Sieg. Gerade so.

Freiburg - Augsburg 2:0 (0:0)

Spiel-Telegramm: Als Fußballzuschauer nicht schläfern vom Stadionsitz zu kippen, kann eine ziemlich große Herausforderung sein. Freiburg und Augsburg mit der Motivation, möglichst lange frisch zu bleiben unterm Trikot. Das schaffen sie prima. Bis zur Pause. Dann kommt Pierre-Emile Höjbjerg und jagt den Ball Richtung rechten oberen Winkel, Roman Bürki fischt ihn erfolgreich heraus. Freiburg lässt die Augsburger in Ruhe, die Gäste dürfen sich gemütlich den Ball zuschieben. Dann schlägt Freiburg zu: Erst jubelt überraschend Jonathan Schmid (71.), dann Nils Petersen zum 2:0 (84.). Die Einlull-Taktik der Freiburger ist entlarvt.

Statistik des Grauens II: Seit 894 Minuten wartet Admir Mehmedi nun schon auf einen Treffer in der Bundesliga. Besonders bitter für einen Stürmer.

Emotionale Bescheidenheit: "Jetzt haben wir das Spiel gewonnen und das ist schön. Das war's." So klingt ein Trainer, der gerade drei wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt hat. Schon bemerkenswert, dieser Christian Streich.

1. FC Köln - Werder Bremen 1:1 (0:1)

Spiel-Telegramm: Der Unterschied zwischen Köln und Bremen? Bremen trifft nach Standards, Köln nicht. Das 1:0 gelingt den Gästen nach einer Ecke, Davie Selke vollendet (27.). Kurz danach: Ecke für Köln, Kevin Wimmer segelt vorbei (29.). Anthony Ujah bewirbt sich kurz als Nachvorne-Stürmer des Spiels, scheitert aber am zu spitzen Winkel. Nach der Pause ist Köln deutlich bemühter, muss ja schließlich auch was aufholen. Und wird mit einem Elfmeter belohnt: Bard Finne, eingewechselt in der 82. Minute, wird im Strafraum geschubst. Matthias Lehmann donnert das Gerät schnurgerade unter die Latte (88.)

Statistik des Grauens II: Vier Jahre ist es her, dass der 1. FC Köln zuletzt ein Spiel nach einem Pausenrückstand noch gewinnen konnte. Dieses Mal gab es immerhin noch den Ausgleich.

Paderborn - Hoffenheim 0:0 (0:0)

Spiel-Telegramm: Freunde des Körperkontakts haben reichlich zu bejubeln, Freunde der Ballkunst eher weniger: Paderborn und Hoffenheim zeigen den Zuschauern viele haarige Zweikämpfe und eifrige Flitzereien, aber auch etliche Fehlpässe und Stolpereien. Hoffenheim in der zweiten Hälfte auf der Suche nach Ideen, Paderborn nach einem Tor - doch Oliver Baumann verwehrt ihnen mit guten Reflexen den Erfolg.

Genau aufgepasst: Bei der Erfindung der Blutgrätsche hat Ermin Bicakcic besonders genau hingeschaut. Säbelte in der 65. Minute Lukas Rupp mit Anlauf von den Beinen. Besonders ärgerlich: Hatte schon zehn Minuten zuvor Gelb gesehen. Durfte nun duschen gehen.

Nicht so genau aufgepasst: Bei all den Fußballern, die Spieltag für Spieltag Karten sammeln, kann man schon mal durcheinander kommen. So stufte die DFL Paderborns Srdjan Lakic als gesperrt ein, obwohl er gar kein schlimmer Übeltäter war. Erst kurz vor dem Anpfiff wurde der Irrtum geklärt, Lakic kam noch auf den Spielbogen. Und hätte sogar beinahe getroffen. Wäre bloß dieser Baumann nicht gewesen.

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